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B wie Bordkantenzierstab!

23.10.2014 16:15 Uhr
B wie Bordkantenzierstab!
Die neue Generation B-Klasse
© Foto: Gregor Soller

Mercedes-Benz präsentierte die neue Generation B-Klasse. Die „Test&Technik“-Redaktion hat den modellgepflegten Kompakt-Van unter die Lupe genommen.

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Auch wenn die kompakten Vans als „Hochsitze für Bestager“ verschrien sind, bieten sie gegenüber dem Standard-C-Segment doch erhebliche Vorteile: In der Regel mehr Platz auf allen Sitzen und eine bessere Übersichtlichkeit auf den vorderen Plätzen. Kein Wunder, dass sie auch als Fahrschulautos eine sehr gute Figur machen.

Das rief neben der B-Klasse auch VW und BMW auf den Plan, wo mit dem Golf Sportsvan als Golf-Plus-Nachfolger und dem Zweier „Active Sports Tourer“ exakt auf Daimlers B-Klasse zielt. Dass das Segment beliebt zu sein scheint, belegen die Absatzzahlen des „B“, der in der Urfassung gut 700.000 Kunden und in der zweiten Generation seit 2011 weitere 380.000 Interessenten fand.

Jetzt würzte Daimler den „B“ etwas nach, wenngleich das in dem Fall sehr dezent ausfiel: Äußerlich spendierte man dem gelifteten „B“ neue Schürzen und korrigierte einige Linien, die jetzt stimmiger verlaufen und dafür sorgen, dass die B-Klasse zumindest in den neuen Ausstattungslinien ab „Urban“ satter auf der Straße stehen. Unter der Karosserie betrieb man Feintuning am Antriebsstrang, um die B-Klasse noch etwas sparsamer zu machen. Außerdem erweiterte Daimler die Assistenzfunktionen um den sogenannten Collision Prevenion Assist Plus, der jetzt auch bis zum Stillstand abbremsen kann und so künftig 28 Prozent weniger Auffahrunfälle verursachen soll. Bisher lag diese Quote laut Daimler-Unfalluntersuchungen immerhin schon 14 Prozent besser als bei der Ur-B-Klasse. Fahrschüler und -lehrer könnten auch vom weiterentwickelten Attention-Assistenten profitieren, der jetzt von 60 bis 200 km/h aktiv ist und mit fünfstufiger Balkenanzeige die Aufmerksamkeit des Lenkers kommuniziert.

Spüren werden die Veränderungen allerdings nur eingefleischte B-Klässler. Außerdem wurden die Neulinge auf dem Papier etwas sparsamer: 160, 180 und 220 CDI starten je bei 4,1 Liter Diesel, der 180 CDI „Blue Efficiency“ soll sich laut Norm gar mit 3,6 Liter begnügen können, was 94 Gramm CO2 entspräche. Mit 4,3 Litern startet der B 200 CDI, dazu kommen die neuen 4-Matic-Allradler, die laut Daimler 5,0 Liter Diesel brauchen sollen. Im anspruchsvollen Stadt- und Überlandverkehr (mit bergigen Serpentinen) standen bei unseren ersten Ausfahrt mit B200 und 220 CDI 4Matic samt Doppelkupplungsgetriebe schnell eine Sieben vor dem Komma, eine Sechs ist aber leicht machbar. Die Fünf erfordert schon einen sehr zurückhaltenden Gasfuß, da könnten sich die handgeschalteten 160 und 180 CDI mit Renault-Motoren etwas leichter tun. Alle Diesel sind jetzt fast so dezent weggedämmt wie in der C-Klasse.

Erdgas und Strom für die B-Klasse

Ansonsten blieb es beim bekannten Doppelboden samt vergleichsweise variablem Innenraum (Rücksitzbank verschiebbar), ordentlichem Platzangebot und guter Übersichtlichkeit. Großen Wert legt Daimler weiter auf die Varianten NGT (mit Erdgas) und den neu ins Programm gehobenen Elektriker, der 132 kW (180 PS) und 370 Newtonmeter Drehmoment bringt. Bis der für Fahrschulen relevant wird, dürfte aber noch einige Zeit vergehen. Eine Testrunde mit dem Stromer brachte satten Durchzug bei noch weniger Geräusch als beim Diesel. Die Reichweite gibt Daimler mit 200 Kilometern an, mit Range-Extender können es noch mal 30 mehr werden. In der Praxis schnurrte der Vorrat allerdings etwas flotter zusammen und auch im Winter geht man besser mal von 150 Kilometern aus, um auf der sicheren Seite zu sein. Doch mit dem anwachsen der Lademöglichkeiten könnte der Stromer der Erdgasversion schon bald den Rang ablaufen, vorausgesetzt, er wird entsprechend dezent eingepreist.

Der handgeschaltete B 160 CDI startet laut Liste bei 23.450 Euro, der Handschalter des B 200 CDI kostet 26.125 Euro und der von uns gefahrene B 200 CDI 4Matic mit Siebengang-DCT käme auf 29.800 Euro. Der handgeschaltete B200 NGT liegt aktuell bei 27.650 Euro. Hieße für den Stromer dann ein Preis zwischen 34.000 und maximal 39.000 Euro, um sich nicht allzuweit vom Trendsetter BMW i3 oder dem ebenfalls viel Platz bietenden Kia Soul EV zu entfernen. Wobei im NGT und Elektriker die Uridee des doppelten A-Klasse-Bodens endlich in vollem Umfang zum Tragen kommt: Batterien oder Gastanks packt Daimler just in diesen Zwischenboden.

Aufgrund ihrer vernünftigen Grundauslegung bleibt der B-Klasse zu wünschen, dass sie ihren Weg weiter gehen wird, egal ob als Verbrenner oder Stromer – wobei Letzterer sicher die wichtigste Neuerung im neuen B-Klasse Sortiment sein dürfte. So oder so könnte sich der Weg zum Mercedes-Benz-Partner aktuell lohnen: Für den kaum schlechteren Vorgänger dürfte es gute Rabatte geben! (gs)

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