Die Spielkonsole Wii bringt Bewegung in viele Wohnzimmer. Über den Controller mit eingebauten Bewegungssensoren spielen weltweit Millionen Menschen am Fernseher Fußball oder machen ihr tägliches Work-Out. Bei Opel ist die Spielekonsole zukünftig ein wichtiges Lehrmittel. Mit einem Wii-Controller und einer Microsoft Kinect-Kamera werden Mitarbeiter in der Automobilproduktion auf neue Montageaufgaben vorbereitet.
Welche Teile benötige ich, um beispielsweise einen Airbag zu montieren? Wie sehen sie aus, wo kommen sie hin und in welcher Reihenfolge werden sie eingebaut? Solche Fragen werden im virtuellen Training beantwortet. Dabei erscheint auf einer großen Leinwand die Darstellung der Montagewerkzeuge und der zu verbauenden Einzelteile. Der User steht direkt davor und kann sich frei in alle Richtungen bewegen, da die Kamera seine Bewegungen verfolgt und auf dem Display widerspiegelt. Per Wii-Taste wählt der Mitarbeiter eines der Bauteile aus und manövriert es mit speziellen Handbewegungen an die dafür vorgesehene Position. Die Aufgabe ist abgeschlossen, wenn alles korrekt an Ort und Stelle sitzt – eben ganz wie in einem Computerspiel.
„Wir wollen ein System, das es den Mitarbeitern ermöglicht, in ihrer gewohnten Umgebung virtuell zu trainieren“, erklärt Frank Arlt, bei Opel Leiter des Forschungsprojekts VISTRA (Virtual Simulation and Training of Assembly and Service Processes in Digital Factories). Vor drei Jahren initiierte das Unternehmen zusammen mit Partnern aus Forschung und Entwicklung das von der EU geförderte Projekt. Seither wird in Rüsselsheim rund um das virtuelle Training der nächsten Generation geforscht und entwickelt. Ab 2015 soll das VISTRA-System dann auch in der Praxis eingesetzt werden.
(cm)