Wie gefährlich das Fahren mit Flipflops für Autofahrer ist, haben Wissenschaftler der Leuphana Universität Lüneburg nun in einer Untersuchung im Auftrag der BG Verkehr belegt. Sie werteten dazu an einem Fahrsimulator 5.400 Bremsmanöver aus und untersuchten die Reaktionen von 34 Personen. Diese trugen bei jeweils der Hälfte der Bremsvorgänge feste, gut sitzende Schuhe. In den anderen Situationen hatten sie Flipflops an.
Gemessen wurden die Reaktionszeiten und die Zeit für die Bewegung vom Gas- zum Bremspedal, also die sogenannte Umsetzzeit. Außerdem wurde die Zeit zwischen dem Aufleuchten einer Ampel oder dem Erscheinen von Personen auf der Fahrbahn bis zum vollständigen Betätigen des Bremspedals erfasst – die sogenannten Vorbremszeiten.
Verlängerter Bremsweg
Das Ergebnis war eindeutig: Unter allen Bedingungen sind die Vorbremszeiten bei Fahrern mit Flipflops deutlich länger als bei solchen mit festen Schuhen, teilte die BG Verkehr mit. In überraschend auftretenden Bremssituationen verlängerte sich der Bremsweg bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h im Durchschnitt um etwa 2,5 Meter. Situationen, in denen die Fahrer bei Bremsmanövern vom Pedal abrutschten, an Pedalen hängenblieben oder sich zwischen den Pedalen verhakten, wurden ausschließlich bei Flipflop-Fahrern beobachtet. Knapp die Hälfte der Fahrer mit Flipflops verfehlte mindestens einmal das Bremspedal, ein knappes Drittel rutschte sogar mindestens einmal vom Pedal ab.
(ts)