Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat das Verhalten auf hiesigen Straßen mit "mangelnder Verkehrsmoral" bezeichnet. Anlass der Kritik waren die Ergebnisse der Jahresstatistik 2017 des Bayerischen Polizeiverwaltungsamts. "Wir werden auch 2018 auf intensive Verkehrskontrollen setzen müssen", kündigte Herrmann an.
Das Innenministerium hob besonders die Zunahme der Zahl der Fahrverbote auf 67.606 (+ 1,4 Prozent) und die Steigerung der Bescheide nach Fahrten unter Drogeneinfluss auf 6.181 (+11,8 Prozent) hervor. Aber auch die rund 1,2 Millionen geahndeten Geschwindigkeitsverstöße seien "erschreckend". 2017 wurden auf Bayerns Straßen insgesamt 226 Menschen aufgrund von Geschwindigkeitsunfällen getötet, 5,1 Prozent mehr als im Vorjahr (2016: 215). "Damit ging rund ein Drittel aller tödlichen Verkehrsunfälle in Bayern auf das Konto von Rasern", erläuterte Herrmann. Auch die Rekordzahl der ertappten Abstandssünder (96.525, +3,5 Prozent) würde zeigen, wie verantwortungslos viele Verkehrsteilnehmer unterwegs seien.
Generell sei im Straßenverkehr ein Sinneswandel erforderlich. Verkehrsverstöße seien keine Kavaliersdelikte und können lebensgefährlich sein, wird Herrmann zitiert.
(ms)