Einem schwerverletzten Unfallopfer zu helfen – vor dieser Situation schrecken 45 Prozent der befragten 1.350 Autofahrer zurück, denn sie haben Angst einen Fehler zu machen. Das hat eine bundesweite Umfrage der Prüforganisation Dekra ergeben. Der zweithäufigste Grund ist laut Dekra die Tatsache, dass der letzte Erste-Hilfe-Kurs zu lange zurückliegt. Dies gaben 29 Prozent der Befragten an. Demnach hat jeder zweite einen Kurs innerhalb der letzten fünf Jahre gemacht, bei 19 Prozent liegt er bis zu zehn Jahre zurück, bei 14 Prozent bis zu zwanzig und bei 16 Prozent mehr als zwanzig Jahre. 15 Prozent der Autofahrer fürchten, sich bei Unfallopfern mit HIV oder Hepatitis anzustecken. Aus Termindruck würden fünf Prozent an einer Unfallstelle vorbeifahren ohne Erste Hilfe zu leisten.
Auch wenn die Angst vor Fehlern groß ist, gab die Mehrheit der Autofahrer (86 Prozent) an, bei einem schweren Unfall zu helfen. Denn die wichtigsten Maßnahmen für den Notfall trauen sich die Befragten doch zu: den Verletzten in die stabile Seitenlage bringen (91 Prozent), einen Verband anlegen (98 Prozent) oder den Verletzten beruhigen (96 Prozent). Beatmung und Herzdruckmassage trauen sich immerhin 66 Prozent der Befragten zu.
(hst)