Passiert ein Verkehrsunfall, können bei der Rettung von Verletzten Sekunden über Leben und Tod entscheiden. Damit die Einsatzkräften Fahrzeuginsassen schnell befreien können, geben ihnen standardisierte Rettungsblätter wichtige Informationen. Sie werden hinter der Fahrer-Sonnenblende im Auto verstaut. Zudem bekommen Verkehrsteilnehmer den kostenlosen Aufkleber „Rettungskarte im Fahrzeug“ von der Expertenorganisation Dekra. Bereits 250.000 Mal wurde dieser schon ausgegeben.
Der Grund für die Rettungsdatenblätter sind die immer weiter entwickelten Sicherheitsmaßnahmen moderner Fahrzeuge, erklärt Markus Egelhaaf von der Dekra Unfallforschung. "Konnten bislang verklemmte Türen problemlos mit hydraulischem Rettungsgerät geöffnet und Türholme zur Entfernung von Fahrzeugdächern durchtrennt werden, stoßen insbesondere ältere, bei den Feuerwehren aber noch verbreitete Werkzeuge heute immer häufiger an ihre Grenzen. Die Rettungszeit kann sich dadurch verlängern. Aber auch wegen alternativer Antriebskonzepte und Kraftstoffe müssen die Feuerwehren ihre Einsatztaktik anpassen“, berichtet der Fachmann.
Wichtige Informationen über das Fahrzeug
Damit dennoch eine schnelle und patientenorientierte Rettung gewährleistet werden kann, haben die Fahrzeughersteller gemeinsam mit Feuerwehren und Notfallmedizinern das Schema für die fahrzeugspezifischen Informationskarten entwickelt. Darin enthalten sind unter anderem Angaben darüber, wo sich Batterie und Kraftstofftank befinden, wo Spreizer und Schere an der Karosserie ansetzt werden können oder auch welche Vorsichtsmaßnahmen notwendig sind, um die Airbags nicht nachträglich auszulösen.
Praktisch alle Autohersteller bieten diese standardisierten Rettungsdatenblätter an. Auf der Internetseite des Dekra können sie für jede Fahrzeugmarke und jeden Fahrzeugtyp heruntergeladen werden. Dort gibt es auch den dazugehörigen Aufkleber online zu bestellen. Der Dekra empfiehlt, die Rettungskarte farbig auszudrucken und an der Sonnenblende des Fahrers mitzuführen. Der Aufkleber sollte in der Ecke der Windschutzscheibe links oben oder unten angebracht werden. So wissen die Rettungskräfte sowohl das und auch wo sich Rettungsdatenblätter im Wagen befinden.
(jg)