Heftige Auseinandersetzungen über Gesetzeskompetenzen für Tempolimit und Promillegrenze gab es am 23. Mai im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments (EP) in Brüssel. In der Debatte um das bis 2010 reichende „EU-Aktionsprogramm zur Straßenverkehrssicherheit“ hatte der EP-Dossierberichterstatter, der finnische Christdemokrat Ari Vatanen, dafür plädiert, die Entscheidungen über Geschwindigkeits- und Blutalkoholgrenzen für Kraftfahrer in der Verantwortung der Länder zu belassen. Der Ausschuss-Sprecher der Grünen, der Berliner EU-Abgeordnete Michael Cramer, widersprach dem Ex-Rallyeweltmeister in scharfer Form und forderte zentrale EU-Regelungen. Die Expertin für Straßenverkehrssicherheit der EU-Sozialdemokraten, die Schwedin Ewa Hedkvist Petersen, bevorzugt einen Kompromiss: national festgelegte Geschwindigkeitsbegrenzungen, aber eine einheitliche EU-Promillegrenze.
Die Empfehlungen des Verkehrsausschusses sind die Basis für die Diskussion und die Abstimmung im EP-Plenum im September.
(eva, 13.6.05)