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Tödliches Tuning bei Mofa und Moped

23.05.2016 10:30 Uhr
Tödliches Tuning bei Mofa und Moped
Vielen Mofa- und Mopedfahrern ist ihr Gefährt zu langsam
© Foto: chetverovod/Fotolia

67 Mofa- und Mopedfahrer starben im Jahr 2010 auf Deutschlands Straßen. Mofa- und Mopedfahrer haben somit ein sechsmal höheres Risiko als Autofahrer, im Straßenverkehr getötet zu werden. So heißt es in der Statistik.

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67 Mofa- und Mopedfahrer starben im Jahr 2010 auf Deutschlands Straßen. 3.443 wurden bei Unfällen schwer, 14.043 leicht verletzt. Mofa- und Mopedfahrer haben somit ein sechsmal höheres Risiko als Autofahrer, im Straßenverkehr getötet zu werden. So heißt es in der Statistik. Bundesweit sind laut Unfallforschung der Versicherer (UDV) rund zwei Millionen Mofas und Mopeds in Deutschland zugelassen. Daraus errechne sich eine Getöteten-Rate von 20,6.

Ein großes Problem unter dieser Gruppe von motorisierten Zweiradfahrern: Vielen ist ihr Fahrzeug zu langsam. Deshalb frisieren sie Mofa und Moped. Anschließend läuft das Gefährt statt der vorgeschriebenen 25 km/h dann plötzlich doppelt so schnell. Oder sogar noch schneller. Für das Frisieren braucht man nicht einmal ein technisches Vorwissen. Für ein paar Euro wird einfach ein anderes Steuergerät gekauft. Und die nötigen Handgriffe bekommt man aus dem Internet. Jedes zweite Mofa und Moped wird inzwischen frisiert, belegt die Unfallforschung.

Bußgelder und Ärger mit der Versicherung

Da die Leistungssteigerung widerrechtlich erfolgt, erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs. Wird der Fahrer erwischt, hat das wenigstens ein Bußgeld zur Folge. Erreicht das Mofa oder Moped eine Geschwindigkeit ab 45 km/h, muss mit einer Strafe in Höhe eines Nettogehalts gerechnet werden. Denn dann kommt meist noch der Tatbestand des Fahrens ohne Führerschein hinzu. Passiert ein Unfall, erwartet den Fahrer des Zweirads zudem Ärger mit der Versicherung, da die Betriebserlaubnis durch das Frisieren erloschen ist.

Kaum Überlebenschancen bei Kollision

Ist ein Mofafahrer mit 55 km/h unterwegs, hat er kaum Chancen, eine Kollision mit einem Auto zu überleben. Zu diesem Ergebnis kamen Tests der UDV. Ein solcher Unfall ist auch schneller passiert als gedacht. Schließlich sind die Bremsen eines getunten Mofas oder Mopeds für die höhere Geschwindigkeit nicht ausgelegt.

Tuning erschweren

Von den Herstellern fordert die UDV deshalb, das Tuning deutlich zu erschweren. Und das sowohl hinsichtlich der mechanischen als auch elektronischen Maßnahmen. Passiert ein Unfall, sollten die motorisierten Zweiräder hinterher regelmäßig auf Leistungssteigerung und den technischen Zustand hin untersucht werden. Zudem verlangt die UDV wirksamere Strafen für Mofa- und Mopedfahrer, wenn diese gegen das Fahrerlaubnisrecht verstoßen. Aus Sicht der Versicherer müsse die Mofaprüfbescheinigung überdacht und womöglich durch einen Mofaführerschein ersetzt werden.

(jg)

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