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ADAC nimmt Rollersharing unter die Lupe

15.08.2018 10:00 Uhr
ADAC nimmt Rollersharing unter die Lupe
Unter anderem „coup“ in Berlin wurde von den ADAC-Testern geprüft
© Foto: COUP

Der ADAC hat sechs Roller-Verleihsysteme getestet. Das Fazit: Rollersharing funktioniert meist unkompliziert. Allerdings gibt es Mängel bei den rechtlichen Klauseln.

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Nicht jeder Fahranfänger kann sich gleich ein eigenes Zweirad leisten. Wer dennoch wichtige Fahrerfahrung sammeln möchte, kann dies gegebenenfalls auch über das sogenannte Rollersharing tun. Was sich dahinter verbirgt? Ein neues Angebot auf dem Feld der Shared-Mobility, das auf E-Roller setzt. Der ADAC hat sechs Rollerverleihsysteme in fünf deutschen Städten getestet: in Berlin „coup“ und „emmy“, in Düsseldorf „eddy“, in Hamburg und München „emmy“ und in Stuttgart „stella“. Laut dem Automobilclub gab es ausschließlich positive Noten: vier Mal „gut“, zwei Mal „ausreichend“.

Positiv aufgefallen sei die einfache und schnelle Registrierung. Zudem waren die modernen E-Roller größtenteils technisch in Ordnung und sauber, so der ADAC. Bis auf „coup“ stellten alle Anbieter zwei Helme und Hygienehauben für ihre Zweisitzer zur Verfügung. Die Kostenstruktur sei ebenso übersichtlich wie die Darstellung des Geschäftsgebiets, innerhalb dessen man den Roller wieder abstellen muss.

Am besten funktioniert hat laut ADAC das System „eddy“ in Düsseldorf. Besonders erfreulich war das dichte Netz. Auch boten die Roller eine sehr gute Qualität. Mehr zu bemängeln war bei „emmy“ in München und „stella“ in Stuttgart, die sich den letzten Platz in der Wertung teilen. In München mussten die Tester durchschnittlich 896 Meter zum nächsten Roller laufen. Eine Fahrt wurde wegen zu geringen Reifendrucks von den Testern abgebrochen. In Stuttgart standen die Zweiräder im Schnitt 661 Meter vom Ausgangspunkt entfernt. Außerdem schlug die hohe Gebühr bei einer Pause negativ zu Buche ebenso wie die mit 500 Euro höchste Selbstbeteiligung bei der Versicherung.

Die Selbstbeteiligung reichte von 150 Euro bei „coup“ bis zu 500 Euro bei „stella“. Eine Möglichkeit, sie zu senken, gab es bei keinem Anbieter. Darüber hinaus fanden sich in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen aller Verleiher Klauseln, die den Kunden teilweise deutlich benachteiligen, kritisierte der ADAC. Dazu gehört zum Beispiel die sogenannte Umkehr der Beweislast, wonach der Kunde im Schadenfall beweisen muss, dass er den Schaden nicht verursacht hat.

Ärgerlich sei laut den Testern zudem, wenn erst mühsam Vorschäden ermittelt und gemeldet werden müssen. So gab es bei „coup“ keine Schadenliste, in der Vorschäden zum Abgleich aufgeführt sind. Bei „emmy“ war die Liste häufig leer, obwohl optische Schäden vorhanden waren. Darüber hinaus betrug der Akkustand bisweilen weniger als 15 Prozent. Laut Aussage der Anbieter sollten solche Fahrzeuge gar nicht mehr im System sein – was aber der Fall war.

Generell bemängelte der ADAC, dass bei allen Verleihsystemen zu wenige Informationen zu den Rollern vorhanden waren – wie beispielsweise zum Fahrverhalten bei zwei Personen oder bei Nässe, dem Verbot der Nutzung von Kraftfahrstraßen oder über verschiedene Fahrmodi.

Getestet wurden nur Anbieter einer Stadt, die mindestens seit einem Jahr im Markt agieren. Je Verleihsystem und Stadt waren die Tester vom 11. bis zum 27. April 2018 auf zehn Rollern unterwegs, machten sich damit insgesamt 60-mal auf den Weg. Dabei wurden der Leihvorgang, der Roller selbst und die Fahrt gewertet, teilte der ADAC mit. (tst)

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