„Fachlich begründet falsch“ sei die blaue Plakette, teilte Scheuer der „Passauer Neuen Presse“ mit. Diese bedeute Fahrverbote, welche aber vermieden werden sollten. Dagegen regte der künftige Chef des BMVI an, „Kommunen und Autobauer an einen Tisch zu holen, um über Lösungen zu reden“. Saubere Luft sei wichtig, gab Scheuer zu, aber er wolle sich auch gegen die „Quasi-Enteignung von Diesel-Fahrern“ und den „immensen Preisverfall“ der entsprechenden Fahrzeuge stemmen.
Seit der vergangenen Woche sind Politik, Wirtschaft und natürlich Diesel-Fahrer alarmiert: Das Bundesverwaltungsgericht hatte Diesel-Fahrverboten grundsätzlich den Weg geebnet, aber auch Einschränkungen – zum Beispiel für Handwerker – verlangt.
Staffelsystem als Lösung?
Das Umweltbundesamt präsentierte kurz darauf eine gestaffeltes System mit einer hell- und einer dunkelblauen Plakette. Dadurch sollen mögliche Fahrverbote einfacher und flexibler zu handhaben sein. Städte könnten so auf ihre jeweilige Belastung reagieren, begründete die Behörde ihren Vorschlag gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Für eine Stadt wie München sei zum Beispiel die dunkelblaue Variante unumgänglich, während Mainz weniger belastet sei. Hier könnte die hellblaue reichen.
Das Staffelsystem sieht die hellblaue Plakette für nachgerüstete Euro-5- und schon zugelassene Euro-6-Diesel vor. Eine dunkelblaue Plakette tragen Euro 6f-TEMP- oder Euro 6d-Diesel, die weniger Stickstoff ausstoßen.
(tc)