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DGOU: Unfallprävention für ältere Verkehrsteilnehmer fördern

08.08.2017 09:00 Uhr
DGOU: Unfallprävention für ältere Verkehrsteilnehmer fördern
Ältere Menschen sind besonders häufig in Unfälle verwickelt
© Foto: adobe.stock.com/Starpics

Orthopäden und Unfallchirurgen sehen Handlungsbedarf beim Schutz älterer Autofahrer. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. arbeitet an Test- und Präventionsprogrammen, die speziell auf Ältere abgestimmt sind.

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Das Statistische Bundesamt hat seine Verkehrsunfallstatistik 2016 veröffentlicht: Demnach wurden 3.206 Menschen im vergangenen Jahr auf deutschen Straßen getötet. Davon machen die über 75-Jährigen mit 698 tödlich Verunglückten die größte Gruppe aus. „Wir müssen auch für ältere Verkehrsteilnehmer Präventionsprogramme entwickeln und dürfen uns nicht wie bisher nur auf die Fahranfänger konzentrieren“, sagt Reinhard Hoffmann, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU). Die DGOU rät daher, die Forschungsbemühungen zur Entwicklung von Präventionsprogrammen für ältere Verkehrsteilnehmer zu verstärken.

Die Gesellschaft gibt zu Bedenken, dass die derzeit zur Verfügung stehenden Testverfahren nicht ausreichen würden, um über die Fahreignung Älterer zu entscheiden. Denn Auto- und Fahrradfahren erfordere eine sehr komplexe körperliche und psychomentale Leistung, die über eindimensionale Tests, wie beispielsweise den Sehtest, nicht ermittelt werden könne. „Ein geeignetes Testverfahren muss noch gefunden werden. Dazu ist aber schlichtweg mehr Forschung nötig“, sagt Christopher Spering, DGOU-Sektionsleiter für Prävention. 

Eigene Einsicht fördern
Um auf den zukünftigen Präventionsbedarf vorbereitet zu sein, hat die DGOU nach eigenen Angaben ihre Sektion Prävention mit einem Konzeptaufbau für die wissenschaftliche Erarbeitung eines mehrdimensionalen Testverfahrens –  das die Anforderungen an die sichere Verkehrsteilnahme erheben kann – beauftragt. Prinzipiell vertritt die DGOU die Ansicht, dass ein Test- und Präventionsprogramm nötig ist, bei dem der Betroffene im Falle der fehlenden Fahreignung selbst zu der Einsicht kommt, dass er das Auto oder das Fahrrad besser stehen lassen sollte.

Bei Präventionsprojekten für ältere Menschen sei laut DGOU ein anderer Ansatz als bei Präventionsprojekten für Jugendliche nötig. „Senioren fallen im Gegensatz zu jungen Verkehrsteilnehmern nur selten durch Unfallursachen wie überhöhte Geschwindigkeit oder Alkohol am Steuer auf“, erklärt Spering. Demnach seien es eher Kompetenzen, die sich im Alter ungünstig entwickeln: Reaktionsfähigkeit, Leistungsfähigkeit, Seh- und Hörvermögen sowie Beweglichkeit. Die in diesem Zusammenhang diskutierten verpflichtenden medizinischen Fahreignungsprüfungen für Führerscheininhaber greifen der DGOU zu kurz. (ts)

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