Seit Sonntag, 1. Juli 2018, gilt in Frankreich ein einheitliches Tempolimit auf Landstraßen von 80 km/h. Auf einer sogenannten Route Départementale (zweispurige Straße ohne Trennstreifen) dürfen Autofahrer und Motorradfahrer nicht mehr wie vorher 90 km/h schnell fahren; für sie gilt nun dieselbe Höchstgeschwindigkeit wie für Lkw.
Die Bevölkerung hält einer Umfrage zufolge nicht viel von der neuen Geschwindigkeitsbegrenzung. Drei Viertel der Befragten finden die neue Regel unsinnig, der größte französische Automobilclub schimpft, das Tempolimit richte sich gegen die Landbevölkerung. Die Regierung argumentiert, mit der Herabsetzung des Tempolimits können 400 Verkehrstote pro Jahr vermieden werden. 2017 waren auf Frankreichs Straßen rund 3.450 Menschen ums Leben gekommen.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) begrüßt die Regelung im Nachbarland: Bereits vor vier Jahren hat der Vorstand die Forderung beschlossen, die Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen mit einer Fahrbahnbreite von bis zu sechs Metern auf 80 km/h zu senken. Dieser Empfehlung schloss sich 2015 der Deutsche Verkehrsgerichtstag an.
(ms)