62 Prozent der Deutschen halten befristete Fahrverbote für richtig, „wenn bestimmte Abgasgrenzwerte in der Luft überschritten werden“. Das ergab eine bundesweite Studie von Infratest dimap im Auftrag des SWR. Selbst Personen, die in der Umfrage angaben, durch Abgase „weniger stark“ oder „gar nicht“ persönlich gesundheitlich belastet zu sein, sagten zu 60 Prozent, dass solche Fahrverbote richtig sind. In Großstädten steigt die Zustimmung: 66 Prozent der Befragten sprechen sich hier für Fahrverbote aus.
Mehr als die Hälfte der Deutschen ist der Umfrage zufolge der Meinung, dass die Politik zu viel Rücksicht auf die Automobil-Hersteller nimmt.
Gleichzeitig meldet die „Süddeutsche Zeitung“, dass zurzeit 28 deutschen Städten gerichtlich angeordnete Fahrverbote drohen. Darunter die Städte Hamburg, Stuttgart, München, Köln, Düsseldorf oder Aachen. „Es wird in einigen Städten Fahrverbote geben“, sagt Gerd Lottsiepen, Umweltexperte beim Verkehrsclub Deutschland der „SZ“. „Anders wird sich saubere Luft in den Städten nicht erreichen lassen.“
Im Februar steht eine wichtige Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts an. Hier müssen die Richter darüber entscheiden, ob eine Kommune gezwungen ist, Fahrverbote auszusprechen, wenn die Grenzwerte nicht erreicht werden. Sollte das der Fall sein, könnte es sehr schnell gehen mit der Anordnung von Fahrverboten. (tr)