Heute vor 60 Jahren – am 1. September 1957 – wurde in Ortschaften in Deutschland Tempo 50 eingeführt. Zuvor gab es keine Geschwindigkeitsbegrenzungen in Städten und Co. Heftig sei über die Einführung des Tempolimits debattiert worden, heißt es in einem Artikel der Stuttgarter Nachrichten. Und das obwohl die Zahl der Verkehrstoten zwischen 1950 und 1953 von rund 7.000 auf mehr als 12.000 gestiegen sei. Auch viele Kinder zählten zu den Opfern. „Die meisten Abgeordneten sind auch dem Teufel der Raserei verfallen“, habe damals der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Oskar Rümmele (CDU), kommentiert. 1972 ist dann als Großversuch das 100-Limit für Landstraßen eingeführt worden und zwei Jahre später die Richtgeschwindigkeit 130 auf Autobahnen, heißt in dem Artikel.
Noch immer sprechen sich viele Menschen gegen neue Geschwindigkeitsbegrenzungen in Ortschaften aus. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Demnach würde eine generelle Begrenzung auf Tempo 30 in Innenstädten jenseits der Hauptstraßen etwas mehr als die Hälfte der 2.000 Befragten (52 Prozent) ablehnen. Lediglich 20 Prozent der Befragten gaben der Tempo-30-Idee ihre volle Zustimmung. Aber: 25 Prozent würden sich voll und ganz dagegen aussprechen. (ts)