Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, doch nach wie vor verzichten viele Deutsche im Auto auf das Anschnallen. Wie das Goslar-Institut unter Berufung auf die UDV berichtet, ließen sich aber rund 200 Verkehrstote und rund 1.500 Schwerverletzte pro Jahr vermeiden, wenn alle Insassen von Fahrzeugen in Deutschland immer richtig angeschnallt wären. So fand die UDV heraus, dass rund 43 Prozent Fahrer selbst nicht angeschnallt waren. Danach folgten mit 36 Prozent nicht angeschnallte Insassen auf den Rücksitzen und rund 21 Prozent auf dem Beifahrersitz. Zu den „Gurtmuffeln“ zählen am häufigsten männliche Fahrer im Alter von 32 Jahren.
Kontrollfunktion durch Mitfahrer
Die UDV wollte wissen, warum Autofahrer sich immer noch nicht anzuschnallen. Gurtverweigerer seien überzeugt, bei innerstädtischen Geschwindigkeiten ausreichend geschützt zu sein, lautete eines der Ergebnisse. Die Auswertung brachte ebenfalls an das Tageslicht, dass Autofahrer häufiger auf einen Gurt verzichten würden, wenn sie sich alleine im Fahrzeug befänden. Sitzen hingegen weitere Personen mit im Auto, üben diese wohl eine gewisse soziale Kontrollfunktion aus.
Mögliche Strafen befürchten die Personen, die sich im Fahrzeug nicht anschnallen, vergleichsweise wenig. Vor allem, weil sie entsprechende Kontrollen durch die Polizei für eher unwahrscheinlich halten. Die UDV fordert deshalb in diesem Zusammenhang deutlich mehr polizeiliche Überwachung und höhere Verwarngelder. Außerdem müsste das Bewusstsein aller deutschen Autofahrer gestärkt werden, dass Autofahrer ohne Gurt auch bei Unfällen im unteren Geschwindigkeitsbereich mit schwersten Verletzungen rechnen müssen.
(ts)