Das Ifo-Institut hat seine Konjunkturprognose für das kommende Jahr kräftig Mitte Dezember nach oben geschraubt. Statt bislang 2,0 Prozent erwarten die Forscher 2,6 Prozent Wachstum. Das wäre der höchste Wert seit 2011. „Die deutsche Wirtschaft brummt“, sagt Ifo-Präsident Clemens Fuest. „Der Schwung vom Jahre 2017 verlängert sich bis weit ins Jahr 2018 hinein.“
Zahl der Erwerbstätigen steigt weiter
Kurz zuvor hatte das Institut seine Prognose für laufende Jahr 2017 von 1,8 auf 2,3 Prozent hochgesetzt. „Viele Branchen florieren, vom Bau über die Industrie bis zum Handel, weshalb der ifo-Geschäftsklimaindex von einem Rekord zum nächsten eilt“, so Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Wenn die Zahl der Arbeitstage nicht so niedrig wäre, hätten wir in 2017 sogar ein Wachstum von 2,5 Prozent.“ Für 2019 rechnet das ifo noch immer mit 2,1 Prozent Wachstum.
Die Zahl der Erwerbstätigen erklimmt derweil neue Rekorde, von 44,3 Millionen Menschen in 2017 über 44,8 Millionen in 2018 auf voraussichtlich 45,2 Millionen im Jahr 2019. Parallel dazu sinkt die Zahl der Arbeitslosen von 2,5 Millionen über 2,4 Millionen auf 2,2 Millionen, die Quote von 5,7 Prozent über 5,3 auf 4,9 Prozent. Die Verbraucherpreise werden der Ifo-Prognose zufolge abgelaufenen um 1,8 Prozent stiegen, in 2018 um 1,9 und 2019 um 2,2 Prozent.
Ausstehende Regierungsbildung sorgt für Unsicherheit
Der Staat erwirtschaftet dabei einen immer größeren Überschuss. Vergangenes Jahr waren es 25,7 Milliarden Euro, in diesem Jahr werden es laut Ifo 42,1 Milliarden sein, im kommenden Jahr 50,6 Milliarden und 2019 sogar 62,1 Milliarden Euro. Wegen der noch ausstehenden Regierungsbildung seien diese Schätzungen mit Unsicherheit behaftet, eventuelle Änderungen bei Ausgaben oder Einnahmen würden den Überschuss entsprechend steigern oder senken, so die Experten. (jt)