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Fahrlehrerkongress: Erneuerbare Kraftstoffe

16.11.2018 13:58 Uhr
Fahrlehrerkongress: Erneuerbare Kraftstoffe
Arne Siemens zeigte die Richtung von Audi an, wie CO2-Emissionen künftig reduziert werden sollen
© Foto: Werner Kuhnle

Eine deutliche Reduktion des CO2-Ausstoßes möchte Audi mit E-Fuels, also synthetischen Kraftstoffen erreichen. Arne Siemens erläuterte auf dem 7. Deutschen Fahrlehrerkongress, wie das funktioniert.

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Auf einem Planeten, auf dem jährlich zwischen 20.000 und 60.000 Ökosysteme aussterben, auf dem extreme Wetterlagen zunehmen und Gletscher immer schneller abbauen, muss Nachhaltigkeit zum Megatrend für uns alle werden. Dieser Überzeugung sei Automobilhersteller Audi, teilte dessen Fachreferent für erneuerbare Kraftstoffe und Energien, Arne Siemens, den Teilnehmern am 7. Deutschen Fahrlehrerkongress mit. Weil die Kunden zunehmend Wert auf ethisch korrekt produzierte Produkte legen würden, erachtet Audi Nachhaltigkeit nicht als Option, sondern als „Must-Have“ – zumindest im globalen Premium-Markt.

Zentrales Problem: Treibhausgas CO2

Das zentrale Problem für den Klimawandel ist der Ausstoß des Treibhausgases CO2. Von den 32 Millionen Tonnen CO2, die 2015 weltweit emittiert wurden, verantworte der Transportsektor 23 Prozent, legte Siemens dar – und Prognosen würden zeigen, dass die CO2-Emissionen in Zukunft nicht sinken. „Wenn wir verstehen, dass wir jetzt etwas tun müssen, dann finden wir auch Lösungen“, sagte Siemens. Audi habe die eigenen Möglichkeiten zur Reduktion des Treibhausgasausstoßes analysiert und erkannt, dass das mit Abstand größte Einsparungspotenzial (nämlich 70 Prozent) in regenerativen Energieträgern liegt. Denn in einem Lebenszyklus eines Verbrenners machen die Emissionen im Fahrbetrieb 80 Prozent des CO2-Ausstoßes aus, nur rund 20 Prozent liegen in der Herstellung.

Die schnelle und vollständige Dekarbonisierung des Verkehrssektors kann gelingen, glaubt Siemens, aber es gebe nicht die eierlegende Wollmilchsau. Stattdessen liege „die Lösung von großen Problemen in der Vielfalt“ – in diesem Fall in der Vielfalt der auf dem Markt erhältlichen Antriebe. Elektrofahrzeuge können ohne lokale Emissionen die Luft in Städten verbessern; die Brennstoffzellentechnologie wiederum habe den Vorteil, dass der benötigte Wasserstoff in verschiedenen Regionen Deutschlands gewonnen werden könne und dafür kein eigenes Stromnetz benötige. Und der Erdgasantrieb habe sich bereits als klimaneutrale Langstreckentechnologie bewährt und es gebe ein großes Netz an CNG-Tankstelle in Deutschland und Europa.

E-Fuels aus Power-to-X

Das vorrangige Ziel von Audi ist nicht, die Emissionstechnik des Autos weiter zu verbessern, sondern die Energieträger grüner zu machen. Dafür forscht der Hersteller an den sogenannten Audi E-Fuels, also synthetischen Kraftstoffen. Dabei handelt es sich zum einen um Biokraftstoff, der aus Abfallprodukten gewonnen wird, und zum anderen um strombasierte Kraftstoffe. Die Experten sprechen vom Power-to-X-Verfahren, bei dem aus Strom, Wasser und CO2 in verschiedenen Herstellungsphasen Wasserstoff, Benzin und Diesel sowie Gas hergestellt werden kann. „Wir koppeln uns an den Industriesektor an“, sagte Siemens. Ein zentrales Problem der Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien stelle nämlich die mangelhafte Speicherfähigkeit dar, weswegen die die Energie in eine Form gepackt werden müsse, die sie besser transportierbar mache. Gas sei hier den anderen Technologien überlegen, aber auch flüssige Kraftstoffe haben eine hohe Energiedichte.

Seit 2013 betreibt Audi eine Anlage in Werlte, in der synthetisches Gas gewonnen wird. Aufgrund der hohen Stromsteuern sei dies zwar ein nicht rentables Projekt, aber die Forschungsergebnisse würden zeigen: Mit Strom lasse sich sauberes Gas herstellen und dem Gasnetz zuführen. Dieses sei wiederum nicht nur für die Mobilität, sondern auch in Gasheizungen nutzbar, schloss Siemens.

(ms)

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