Seit Oktober können französische Jugendliche ihren Führerschein der Klasse B zinslos finanzieren, weil der Staat die Zinsen übernimmt. Der Fahrschüler muss sich dazu in einer Fahrschule anmelden, die sich vertraglich zur Einhaltung einiger Qualitätsmerkmale verpflichtet hat. Nach der positiven Bonitätsprüfung durch eine Bank, eine Versicherung oder ein anderes Partnerunternehmen bekommt die Fahrschule je nach dem vereinbarten voraussichtlichen Ausbildungsbedarf 800, 1.000 oder 1.200 Euro überwiesen. Das berichtete Daniel Blot, der 2. stellvertretende Vorsitzende der Europäischen Fahrlehrer-Assoziation (EFA), am 22. Oktober 2005 auf dem 11. EFA-Kongress im griechischen Kassandra Chalkidiki.
Der Vorsitzende des französischen Fahrlehrerverbands C.N.P.A. sagte weiter, dass die Verpflichtungserklärung der Fahrschulen die wesentlichen Elemente einer seit 1995 möglichen Fahrschul-Zertifizierung aufnimmt. Sie war als Alternative zur Qualitätssicherung nach ISO-Norm gedacht und arbeitet mit rund 80 Kriterien. Zu ihnen zählen unter anderem ein klarer Lehrplan, nachvollziehbare Lernschritte, die Erreichbarkeit des Fahrschulbüros und ein Kunden-Fragebogen.
Demgegenüber fordert die Übereinkunft von den Fahrschulen, dass sie ihre Fahrschüler klar über die Ausbildung informieren und in der Ausbildung eine Reihe von Themen ansprechen, die für die hohen Unfallraten von Fahranfängern verantwortlich gemacht werden. Mittlerweile hätten von den rund 2.000 französischen Fahrschulen etwa 800 die neue „convention de partenariat“ (zu deutsch Partnerschaftsvereinbarung) unterzeichnet, sagte Daniel Blot. Den seit 1995 möglichen Weg der Qualitätssicherung verfolgten nur noch 50 von einstmals 100 Fahrschulen.
Die Partnerschaftsfahrschulen können im Internet abgerufen werden. Dazu klickt der Jugendliche sein Département an, mit dem die Fahrschule auch den Vertrag abschließen muss. Die Internetseite ist nur ein Teil der umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit, die unter dem Motto „Permis à 1 Euro par jour“ betrieben wird. Dort kann man die Vereinbarung auch herunterladen. Für das Projekt verantwortlich ist das französische Transportministerium.
(dif, 23.10.05)
http://www.permisauneuroparjour.fr