Seit mehr als vier Jahrzehnten starten Bikerinnen und Biker beim Motorradgottesdienst mit einem Segen in die Saison – doch in diesem Jahr war einiges anders.
Erstmals predigte mit Pastorin Ulrike Egener eine Frau im berühmten Michel. Ihre Ansprache widmete sie dem Thema Lebensträume und sprach über die legendäre US-Route 66. Die Besucherinnen und Besucher reagierten begeistert, so ein Sprecher des MOGO-Teams.
Rockmusik und Gebärdensprache
Musikalisch sorgten eine Liveband und ein Pianist für besondere Stimmung. Neben dem Klassiker „Flieg nicht schneller als dein Schutzengel fliegen kann“ gab es auch bekannte Pop- und Rockhits zu hören. Eine Gebärdendolmetscherin übersetzte Musiktexte und Predigt als Zeichen für gelebte Inklusion.
Keine Ausfahrt in diesem Jahr
Nach dem Gottesdienst parkten die Teilnehmenden ihre Maschinen auf dem Vorplatz, tauschten sich aus und stärkten sich mit Kuchen und alkoholfreien Getränken. Eine große gemeinsame Ausfahrt, wie sie sonst fester Bestandteil war, fiel diesmal jedoch aus – das notwendige Budget konnte nicht aufgebracht werden.
Europas größter Motorradgottesdienst verändert sich
Seit 1982 lädt die evangelische Hauptkirche St. Michaelis jedes Jahr zum Motorradgottesdienst. Einst zog das Event bis zu 30.000 Biker an – viele von ihnen fuhren nach dem Gottesdienst im Korso bis ins niedersächsische Buchholz. Über Jahre galt der MOGO als größte kirchliche Motorradveranstaltung Europas.
Im vergangenen Jahr hatte die Nordkirche die offizielle Position des MOGO-Pastors gestrichen – ein Einschnitt, der das Format nachhaltig verändert. Doch der Geist der Gemeinschaft, der Wunsch nach Segen und der Klang von Motoren bleiben.