62 Prozent der mehr als 2.000 Befragten gaben in der Studie "Verkehrsklima 2016" der Unfallforschung der Verischerer an, sich im Straßenverkehr sicher oder sehr sicher zu fühlen. Damit hat sich das gefühlte Sicherheitsempfinden der Verkehrsteilnehmer deutlich verbessert im Vergleich zu 2010, als nur 53 Prozent der Studienteilnehmer von einem sicheren oder sehr sicheren Gefühl auf der Straße berichteten. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Deutschen, denen der Verkehr überhaupt nicht sicher erscheint, von 12 auf 7 Prozent.
Aggressiv sind immer die anderen
Als häufigste Ursachen für Unfälle nannten die Befragten „zu schnelles Fahren“, „Fahren unter Alkoholeinfluss“ und „aggressives Fahren“. Aggressives Verhalten werde aber überwiegend bei anderen beobachtet, nur eine Minderheit gibt Derartiges für sich selbst zu. Und es sind laut dieser Untersuchung nicht – wie häufig kolportiert – vor allem Männer, die ihre Aggression im Straßenverkehr nicht zügeln können. Vielmehr wehren sich Frauen häufiger als männliche Verkehrsteilnehmer gegen vermeintliches Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer: etwa durch kurzes Bremsen, beschleunigen oder das Zufahren von Lücken.
Blau am Steuer? Nein, danke
Auch in Bezug auf andere Verkehrsdelikte geben sich die in der Studie Befragten sehr regelkonform: So schließen 91 Prozent der Autofahrer für sich als eher oder sehr unwahrscheinlich aus, alkoholisiert zu fahren. Zum Vergleich: 2010 gaben dies noch 84 Prozent an. Bei den Fahrradfahrern liegt der Anteil der sicher Abstinenten dagegen nur bei 53 Prozent. Inzwischen halten es auch 76 Prozent der Studienteilnehmer für unwahrscheinlich bis sehr unwahrscheinlich, innerorts 15 Kilometer pro Stunde schneller zu fahren als erlaubt. Im Jahr 2010 machte die Zahl dieser Autofahrer noch 66 Prozent der Befragten aus.
Furcht, erwischt zu werden
Diese Verbesserungen führt die UDV auch darauf zurück, dass insbesondere die Autofahrer inzwischen mehr als 2010 befürchten, bei Alkohol-, Rotlicht- und Geschwindigkeitsverstößen aufzufallen. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass die Studienteilnehmer von allen Verkehrssicherheitsmaßnahmen Geschwindigkeitsbegrenzungen vergleichsweise weniger befürworten bzw. als wirksam für die Verkehrssicherheit einschätzen.
(tc)