Obwohl selbstfahrende Autos bereits ausgiebig getestet werden, wird es laut Experten noch Jahrzehnte dauern bis sich die entsprechenden Fahrzeuge im Alltag etabliert haben. Zu viele rechtliche Fragen seien noch ungeklärt und zu viele Menschen skeptisch gegenüber der Technologie des autonomen Fahrens. Das berichtet das Goslar Institut und bezieht sich dabei auf eine aktuelle Umfrage der Beratungsgesellschaft Alix-Partners, die ergab, dass derzeit nur 18 Prozent der Deutschen an die Sicherheit von autonomen Fahrzeugen glauben. Nicht einmal jeder fünfte Bundesbürger hat keine Vorbehalte in Bezug auf deren Sicherheit, stellten die Verfasser der Studie „Autonomes Fahren der Zukunft“ fest.
Das Goslar Institut führt negative Berichte über nicht unerhebliche Fehlfunktionen bei den autonomen Systemen und schlagzeilenträchtige Unfälle von selbstfahrenden Autos als Gründe für die Skepsis an. Die Studie ermittelte außerdem, dass die Bereitschaft, einen erheblichen Aufschlag für die neue Technik zu zahlen, bei den Verbrauchern sehr gering sei.
Fehlende Regelungen
Zudem sind laut Goslar Institut die rechtlichen Rahmenbedingungen unklar. Die Gesetzgebung halte mit der technischen Entwicklung kaum Schritt, weshalb wichtige Innovationen beim automatisierten und autonomen Fahren nicht auf die Straße kommen könnten. Und auch die Frage der Haftung sei noch offen. Wenn Assistenzsysteme den Fahrer lediglich unterstützen, haftet er selbst beziehungsweise seine Kfz-Versicherung für selbst verursachte Schäden. Das gilt auch noch für teilautomatisierte Fahrzeuge, wenn der Fahrer nach wie vor die Hoheit über alle Systeme und das Auto hat. Bei einem autonom fahrenden Fahrzeug könnte in bestimmten Fällen aber eine Produkthaftung gegen den Hersteller des Fahrzeugs oder der jeweiligen Software greifen.
Solange für solche Probleme noch keine abschließende und verständliche Regelung gefunden ist sowie Akzeptanz und Nachfrage in der Bevölkerung ausbleiben, wird sich die Technologie des vollautonomen Fahrens nicht durchsetzen können, sind sich die Experten des Goslar Institut sicher.
(sd)