Seit geraumer Zeit haben Autofahrer theoretisch die Möglichkeit, ihr Fahrzeug online neu zuzulassen. In der Praxis sieht das anders aus, hat der ADAC recherchiert. Dort, wo es keine technischen Probleme gibt, ist die Nachfrage in der Bevölkerung allerdings spärlich.
Im Oktober 2019 ist die dritte Stufe der internetbasierten Kfz-Zulassung, kurz i-Kfz genannt, in Kraft getreten. Seither können Autofahrer Neufahrzeuge und übernommene Fahrzeuge online zulassen. Doch viele Zulassungsstellen sind noch nicht so weit. Laut ADAC-Informationen stehe der Online-Service erst bei etwa der Hälfte aller deutschen Zulassungsstellen bereit. Insbesondere in den bevölkerungsreichen Ballungsräumen Bayerns (München, Würzburg, Passau, Nürnberg und Landshut) sei es noch nicht gelungen, die technischen Anfangsprobleme zu meistern.
Dort, wo die Technik funktioniert, stößt die Online-Zulassung bislang auf wenig Gegenliebe. Im baden-württembergischen Calw funktioniere i-Kfz bereits seit 1. Oktober 2019. Doch die Mehrheit der 6.000 Neuzulassungen pro Monat erfolge nach wie vor persönlich, berichtete das Landratsamt Calw dem ADAC. Für den Automobilclub liegen die Gründe auf der Hand: "Für alle Vorgänge benötigt der Fahrzeugbesitzer einen neuen Personalausweis mit aktivierter eID-Onlinefunktion, ein Auto, das bereits über einen Fahrzeugschein und -brief mit verdeckten Sicherheitscodes verfügt und weitere technische Voraussetzungen sowie ein Smartphone mit einer kostenlosen Ausweis-App. Darüber verfügen jedoch bislang die wenigsten Bürger." (ms)