Am 19. Juni 2010 rollt der Alfa Romeo Giulietta als Nachfolger des Alfa 147 in die Golf-Klasse. Seine neu entwickelte Bodengruppe wartet mit einer zielgenauen elektromechanischen Servolenkung und einer sportlich-straffen Federungsabstimmung auf, wie erste kurze Probefahrten am 6. Mai 2010 zeigten. Bei ihnen setzten sich die beiden zunächst angebotenen und gleichfalls neuen Common-Rail-Diesel gut in Szene. Sowohl der 1.6 JTDM 16 V mit 77 kW/105 PS als auch der 2.0 JTDM 16 V mit 125 kW/170 PS sind gut gedämmt und laufruhig. Sie drehen munter und für Fahrschüler gut beherrschbar hoch. Schon der 1,6-l-Motor liefert selbst für die Motorradbegleitung genügend Leistung und Drehmoment. Dafür neigt er zwischen 1.400 und 1.600/min zu leichtem Brummen unter Last, was der 2-l-Version fremd ist. Das neue, hakelfreie Sechsgang-Schaltgetriebe harmoniert bestens mit beiden Motoren. Auch die präzise greifende Kupplung und die ins ESP integrierte Anfahrhilfe erleichtern die praktische Ausbildung. Die leer 1.385 beziehungsweise 1.395 Kilogramm wiegenden Dieselmodelle des Alfa Romeo Giulietta dürfen bis zu 1.300 Kilogramm schwere Anhänger ziehen. Das Raumangebot ist dank des auf 2.634 Millimeter gewachsenen Radstands dem VW Golf VI vergleichbar. Zwei rund 1,86 Meter große Personen können hintereinander bequem sitzen, auch wenn der Fahrlehrer den stets 105 Euro Aufpreis (Preise ohne MwSt.) kostenden höhenverstellbaren Beifahrersitz ganz abgesenkt hat. Bis auf dieses wichtige Extra bietet die mittlere Ausstattungsversion „Turismo“ alles für Fahrlehrer Wichtige, unter anderem eine Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer, ein CD-Radio und 16-Zoll-Leichtmetallräder. Serienmäßig haben alle Fahrzeuge das System „dna“, mit dem man das Ansprechverhalten der Lenkung, des Gaspedals und des ESP sowie die kurzzeitige Drehmomentüberhöhung des Motors beeinflussen kann. Im Sport-Modus steht dann mehr Drehmoment zur Verfügung, während die Lenkung direkter wirkt und das ESP später einsetzt. Nach dem Motorstart ist immer die Normalstellung aktiviert, von der man per Schieberegler entweder auf „Sport“ oder auf den „Allwetter-Modus“ wechseln kann. So gerüstet, kostet der Alfa Romeo Giulietta mit dem „kleinen“ Diesel 19.496 Euro, mit dem „großen“ 22.773 Euro. Das Gutachten zur Prüfungstauglichkeit liegt noch nicht vor. Wie Klaus Schühle, Leiter Homologation, am 6. Mai 2010 auf Anfrage von „Fahrschule“ erklärte, wird die Begutachtung der Prüfungstauglichkeit noch rund sechs Wochen in Anspruch nehmen. Alfa Romeo lässt dazu ein Fahrzeug mit einer Veigel-Doppelbedienung ausstatten. Veigel habe bisher zur Entwicklung der Doppelbedienung noch kein Fahrzeug mit Serienausstattung zur Verfügung gehabt. Deshalb war Schühle etwas verwundert darüber, dass Veigel die Doppelbedienung für diesen Typ bereits Anfang Mai angekündigt hat. (dif, 07.05.10)
Alfa Romeo: Technische Vernunft unter rassigem Blech

Alfa Romeo behauptet, mit dem neuen Modell Giulietta das vernünftigste Modell seiner 100jährigen Geschichte gebaut zu haben - da ist was dran.