CNG war einst in aller Munde, heute ist das anders: Aktuell ist kein Neuwagen mit diesem Antrieb mehr erhältlich, aber noch immer sind über 77.000 CNG-Ppkw in Deutschland unterwegs, meldet das KBA. Für ihre Besitzer ist Tanken mittlerweile zum Problem geworden, den CNG-Tankstellen sind rara geworden, teils müssen dafür große Umwege in Kauf genommen werden. Erschwerend kommt hinzu, dass Ersatzteile immer schlechter verfügbar sind. Was Grundsätzliches dann erschwert: Denn nach spätestens 20 Jahren müssen die Tanks von Erdgas-Autos getauscht werden, oft sogar früher. „Weil die Ersatzteile teuer oder aber gar nicht mehr lieferbar sind, kann das zu einem wirtschaftlichen Totalschaden führen“, warnt Florian Hördegen, Leiter Fahrzeugtechnik im ADAC Technikzentrum Landsberg. Auch günstige, gebrauchte Ersatz-Tanks aus anderen Ländern werden hierzulande meist nicht akzeptiert, weil Genehmigungen fehlen.
Rückrüstung eine Alternative
Bestzer sollten daher prüfen, ob ihr Fahrzeug auf reinen Benzinbetrieb zurück gebaut werden kann. Dies kann bei sogenannten bivalenten CNG-Modellen möglich sein, aber in der ABE muss dazu ein Solobetrieb mit Benzin vermerkt und abgasgeprüft ist. Dazu sollte man bei einer Prüforganisationen nachfragen, um auch zu klären, welche Teile ausgebaut werden müssten, um eine Abnahme nach § 21 StVZO zu erlangen. So könnte dann wenigstens mit dem (kleineren) Benzintank weitergefahren werden.
Erhalt eines Tankstellennetzes sinnvoll und bedingt klimafreundlich
Der ADAC plädiert daher dafür, zumindest mittelfristig ein flächendeckendes Netz von CNG-Tankstellen sowie die Ersatzteilversorgung aufrecht zu erhalten. Nicht nur im Sinne des Verbraucher-, sondern auch für den Klimaschutz wäre dies wünschenswert: Denn diese Autos stachen im ADAC Ecotest, der Autos nach ihrer Umweltverträglichkeit bewertet, übertrafen die Benzin- und Diesel-Konkurrenz in schöner Regelmäßigkeit. Auch bei der CO2-Bilanz sind sie teils ähnlich gut wie E-Autos. Der Grund liegt in der Beimischung von Biomethan, es entsteht durch die Vergärung von Gülle, Lebensmittelabfällen und nachwachsenden Rohstoffen wie Mais und Gras.