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Dieselgipfel: Hersteller rüsten fünf Millionen Fahrzeuge nach

03.08.2017 07:30 Uhr
Dieselgipfel: Hersteller rüsten fünf Millionen Fahrzeuge nach
Aktivisten von Greenpeace hatten kurz vor dem Gipfel am Bundesverkehrsministerium ein Plakat platziert
© Foto: Picture Alliance/dpa/Maurizio Gambarini

Die Automobilhersteller haben eine Software-Nachrüstung von Diesel-Pkw zugesagt. Ziel: eine Reduzierung der Stickoxid-Emissionen um 30 Prozent. Beendet ist das Thema Fahrverbote und technische Nachrüstung dadurch nicht.

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Auf dem Dieselgipfel in Berlin sind Nachrüstungen per Software für fünf Millionen Fahrzeuge beschlossen worden. Die Kosten sollen die Hersteller tragen. In den fünf Millionen Fahrzeugen enthalten sind schon 2,5 Millionen Autos von Volkswagen, für die bereits eine Nachbesserung angeordnet wurde. Angeboten werden die Nachrüstungen von BMW, Daimler, Opel und Volkswagen, sie sollen von staatlicher Seite überprüft werden. Zudem wurden Kaufprämien durch die Hersteller angekündigt. 

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) versprach in einer Mitteilung, dass durch die Nachrüstung „keine Kosten für die Halter entstehen und darüber hinaus die Nachrüstung keinen Einfluss auf Motorleistung, Verbrauch oder Lebensdauer haben“ werde. Der VDA betonte, dass der Diesel auch weiterhin zu einem „zukunfsfähigen und nachhaltigen Antriebsmix“ gehöre. „Wir begrüßen, dass Bundesregierung und Länder der Vermeidung von generellen Fahrverboten Priorität einräumen“, zog der Verband ein positives Fazit des Gipfels. So könne die Verunsicherung bei den Dieselfahrern und im Automobilmarkt beendet werden.

Die Diskussion um technische Nachrüstungen und Fahrverbote dürfte nach dem Gipfel dennoch nicht vom Tisch sein - zumal über die Fahrverbote von den Verwaltungsgerichten entschieden wird. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sagte in der Pressekonferenz direkt nach dem Gipfel: „Wir lösen mit den Softwareupdates das Problem noch nicht vollständig." Auch technische Umrüstungen seien denkbar und weitere Maßnahmen erforderlich. „Entscheidend ist, dass wir die alten Diesel aus dem Markt bekommen. Nur dann werden wir Fahrverbote abwenden können", sagte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU).  

Kritik an den Ergebnissen des Gipfels kam unter anderem vom ADAC. Dieser sprach von einem „Einknicken der Politik vor den wirtschaftlichen Interessen der Industrie“. Der Automobilclub fordert, die Hersteller auf eine Hardware-Nachrüstung von modernen Dieselfahrzeugen der Euro-Klassen 5 und 6 zu verpflichten, mit denen sich die Emissionen um bis zu 90 Prozent reduzieren ließen. Außerdem will der ADAC, dass die zugesicherten Fahrzeugwerte im realen Betrieb eingehalten werden. Der betroffene Autobesitzer müsse „eine rechtsverbindliche Garantie von 24 Monaten bekommen, um gegebenenfalls einen gerichtlich durchsetzbaren Anspruch gegen die Hersteller zu haben.“ (tr)

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