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DVR-Förderpreis „Sicherheit im Straßenverkehr“

24.06.2014 14:55 Uhr
DVR-Förderpreis „Sicherheit im Straßenverkehr“
Die Preisträger von links: Olivia Twrdy, Isabelle-Bianca Hoth und Peter Sturmeit
© Foto: DVR

Der Förderpreis „Sicherheit im Straßenverkehr“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) wurde an junge Wissenschaftler vergeben. Die Auszeichnung ging an drei Preisträger und ist mit insgesamt 7.500 Euro dotiert.

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Der Förderpreis „Sicherheit im Straßenverkehr“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) wurde im Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) in Dresden vergeben. Drei junge Wissenschaftler erhielten die mit insgesamt 7.500 Euro dotierte Auszeichnung. Die Jury setzte sich aus Professor Dr. Rüdiger Trimpop von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Dr. Torsten Kunz, Präventionsleiter der Unfallkasse Hessen, und Jochen Lau, Referatsleiter Unfallprävention – Wege und Dienstwege beim DVR, zusammen.

Der erste Preis ging an Peter Sturmeit von der TU Dresden. Er untersuchte, ob sich das Verhalten älterer Autofahrer während einer Autobahnfahrt systematisch von jüngeren Fahrern unterscheidet. Als Kriterien wurden defensives Fahren, gewählte Höchst- und Durchschnittsgeschwindigkeit, Zahl der Überholvorgänge, regelkonformes Fahren, Wahl des Fahrstreifens, Nutzung der Spiegel sowie erhöhte Vorsicht und Rücksichtnahme gewählt. Darüber hinaus prüfte Sturmeit, ob zum Beispiel mit Hilfe von Leistungsfähigkeitstests eine Vorhersage des Fahr- und Fahrerverhaltens möglich ist. An der Untersuchung nahmen 114 Probanden zwischen 27 und 90 Jahren teil. Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass das Alter allein keine bedeutsamen Gefährdungserhöhung nach sich zieht, wohl aber in Kombination mit gewissen Faktoren.

Über den zweiten Platz freute sich Isabelle-Bianca Hoth von der Bergischen Universität Wuppertal. Ihre Arbeit untersucht das Risikopotenzial und die Wirkung geschwindigkeitsdämpfender Maßnahmen in Wohnsammelstraßen (Straßen, die den Verkehr mehrerer Wohngebiete zu Hauptverkehrsstraßen leiten). Auffällig war, dass in Straßen mit geschwindigkeitsreduzierenden Maßnahmen mehrere Unfälle an Einengungen und Engstellen verursacht wurden. Als wirkungsvolle geschwindigkeitsbeeinflussende Maßnahmen erwiesen sich insbesondere der Versatz der Fahrbahn und Rechts-vor-Links-Regelungen sowie unter bestimmten Umständen stationäre Geschwindigkeitsmesser und Querschnittgestaltungen. Aufpflasterungen und Einengungen hingegen hatten keinen Effekt auf die Geschwindigkeit. Am wirkungsvollsten war eine Kombination von Maßnahmen.

Die dritte Preisträgerin, Olivia Twrdy von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, analysierte in ihrer Arbeit, wie sich elektronische Fahrerassistenzsysteme (FAS) auf die Entstehung von Risikokompensation auswirken. Ein Phänomen, bei dem Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit ganz oder teilweise unwirksam werden können, weil sich die Verkehrsteilnehmer sicherer fühlen und deshalb riskanter verhalten. Dies wurde bei fast allen Systemen festgestellt, wenn auch nicht in allen Studien. Die Effekte waren außerdem unterschiedlich stark, meist war dennoch ein Sicherheitsnutzen für die Fahrzeughalter zu verzeichnen. Mit Blick auf die Diskussion um teil- und vollautomatisiertes Fahren ist dieses Thema sehr bedeutsam, zumal in der Arbeit Bedingungen genannt werden, die die Wahrscheinlichkeit unerwünschter Nebeneffekte reduzieren und somit bereits bei der Gestaltung der FAS berücksichtigt werden sollten.

(se)

 

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