Der französische Premierminister Raffarin hat angekündigt, dass seine Regierung ab dem 1. Juli 2005 die Zinsen für Bankkredite übernehmen möchte, mit denen Jugendliche zwischen 18 und 24 Jahren ihren Führerschein finanzieren. Unter dem Motto „Ein Führerschein für einen Euro am Tag“ dürfen die Laufzeiten bis zu drei Jahre betragen, wobei die Fahranfänger einen Euro pro Tag zurückzahlen sollen. Das meldeten überregionale Tageszeitungen wie Le Monde, nachdem Raffarin bei der Besichtigung eines Ausbildungszentrums im Großraum Paris am 11. Februar 2005 Entsprechendes verlautbart hatte. Laut Le Monde sind Umsetzungsdetails noch zu klären. Nach Informationen des französischen EFA-Partnerverbands C.N.P.A. betrifft die Ankündigung nur die Klasse B. Motorrad-Führerscheine zählten in Frankreich zum Freizeitbereich und würden deshalb nicht gefördert.
Die Kosten der Maßnahme sollen aus den Einnahmen der Radarkontrollen abgezweigt werden, die Frankreich in letzter Zeit stark ausgebaut hat, um die Unfallzahlen zu senken. Während die 2004 wie auch hierzulande rückläufig waren, sind in Frankreich anders als in Deutschland die Unfallzahlen junger Fahranfänger gestiegen. Jenseits des Rheins fahren sehr viele Jugendliche ohne Führerschein; laut Le Monde machen in der rund 60 Millionen Menschen umfassenden Bevölkerung jährlich etwa 1,1 Millionen Menschen die Führerscheinprüfung.
(dif, 21.02.2005)