Bei der Ermittlung der Durchschnittskosten eines Pkw-Führerscheins in 30 deutschen Städten haben Tester des ADAC starke Preisunterschiede ausgemacht. Sie haben allerdings keinen Bezug der Ausbildungskosten in den verschiedenen Bundesländern zu den ebenfalls unterschiedlichen Löhnen und Lebenshaltungskosten hergestellt. Am ärgerlichsten ist es, dass sie dem Thema Ausbildungsqualität überhaupt keine Beachtung geschenkt haben.
Die Projektleiterin hat bei der Ermittlung der Kosten für alle Regionen 25 Fahrstunden zu Grunde gelegt und völlig ignoriert, dass beispielsweise die Ausbildung in einer Großstadt zwangsläufig deutlich mehr Fahrstunden erfordert als dies in ländlichen Gegenden der Fall ist.
Die Fahrlehrerschaft ist jedenfalls tief betroffen, dass die Qualität und Serviceleistungen der Fahrschulen mit keinem Wort erwähnt wurden. Mit der Veröffentlichung wird der ADAC dem Engagement der Fahrschulen nicht im Entferntesten gerecht. Die Frage, wie und woran sich ein Fahrschüler orientieren kann, blieb völlig außen vor.
Die Bundesvereinigung hat den Zuständigen im ADAC angeboten, die Aussagen und Empfehlungen gemeinsam zu überprüfen und eine sachliche Darstellung sicherzustellen.
Außerdem fordert der ADAC in seiner Pressemitteilung mit dem Titel „Fahren lernen im Süden unerschwinglich“ die Fahrschulen dazu auf, sämtliche Kosten detailliert zusammenzustellen und Fahrschülern damit einen fairen Preisvergleich zu ermöglichen. Offensichtlich wissen die Verantwortlichen im ADAC nicht, dass Fahrschulen dazu seit Jahrzehnten gesetzlich verpflichtet sind und dies auch tun.
Die BVF kann den in ihren Mitgliedsverbänden organisierten Fahrschulen nur empfehlen, auch weiterhin seriös zu kalkulieren und sich ihre Leistungen angemessen honorieren zu lassen. Die weit überwiegende Zahl der Fahrschulkunden hat dafür auch ohne Weiteres Verständnis.
(BVF)