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Mehr Sicherheit für Motorradfahrer

03.03.2016 16:51 Uhr
Mehr Sicherheit für Motorradfahrer
Können, Erfahrung und passende Ausrüstung sind wichtig, wenn man mit dem motorisierten Zweirad unterwegs ist
© Foto: DVR

Beim Parlamentarischen Abend von DVR und DVW diskutierten die Teilnehmer darüber, wie man die Motorradsicherheit erhöhen könne. Im Vordergrund standen dabei das Zusammenspiel von Mensch, Fahrzeug- und Straßenverkehrstechnik.

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Motorrad fahren fasziniert viele, obwohl das Unfallrisiko hoch ist. Können, Erfahrung und passende Ausrüstung sind wichtig. Dennoch hat ein Motorrad weder Knautschzone noch Gurt. Wie gefährlich Motorrad fahren ist, zeigt die Unfallstatistik: Jeder sechste im Straßenverkehr tödlich Verunglückte (17,1 Prozent) und fast jeder siebte Schwerverletzte (14,7 Prozent) war 2014 ein Motorradfahrer. Das bestandsbezogene Risiko, auf einem Motorrad getötet zu werden, war im Jahr 2014 mehr als viermal so hoch wie im Auto. Insgesamt sind 587 Biker ums Leben gekommen.

Die nach wie vor alarmierenden Unfallzahlen nahmen der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und die Deutsche Verkehrswacht (DVW) zum Anlass, im Rahmen eines Parlamentarischen Abends in Berlin über Möglichkeiten zu diskutieren, die Motorradsicherheit zu erhöhen. Im Vordergrund standen dabei das Zusammenspiel von Mensch, Fahrzeug- und Straßenverkehrstechnik.

DVW-Präsident Professor Kurt Bodewig forderte in diesem Rahmen eine bessere Umsetzung der Hinweise des Merkblattes zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf Motorradstrecken (MVMot) in den Bundesländern. Dr. Klaus Sühl, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, informierte über die Bemühungen in seinem Bundesland – das viele beliebte Motorradstrecken aufweist – die Sicherheit für Biker zu erhöhen. Trotz aller Anstrengungen: 21 getötete Motorradfahrer stehen für das Jahr 2014 in Thüringen zu Buche.

Besorgt über den bundesweiten Anstieg der getöteten Motorradfahrer zeigte sich auch die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Dorothee Bär. Sie beschrieb die Projekte und Maßnahmen des BMVI, die für die besonderen Risiken des Motorradfahrens sensibilisieren. „Mit Schauspieler Hannes Jaenicke konnten wir im Rahmen der bundesweiten Verkehrssicherheitskampagne ‚Runter vom Gas‘ einen prominenten Unterstützer gewinnen, der in mehreren Filmen erläutert, worauf es beim sicheren Fahren mit dem Motorrad ankommt“, erläuterte Bär. In diesem Zusammenhang erwähnte die Staatssekretärin, wie wichtig Sicherheitstrainings seien.

In der anschließenden von Marco Seiffert (Rundfunk Berlin-Brandenburg) moderierten Podiumsdiskussion machten die Experten deutlich, dass gegenseitige Schuldzuweisungen von Auto- und Motorradfahrern nicht weiterhelfen. „Motorradfahrer müssen noch stärker für ihre eigenen Risiken sensibilisiert werden“, forderte Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV). Rund 69 Prozent aller tödlichen Motorradunfälle seien von den zumeist männlichen Motorradfahrern selbst verschuldet.

Auch Rolf Frieling von der Biker Union unterstrich die Verantwortung der eigenen Klientel für die Verkehrssicherheit: „Für einige Motorradfahrer scheint der Grundsatz zu gelten: Wer den Zündschlüssel dreht, schaltet das eigene Gehirn aus.“ Selbstverständlich müssten solche auffälligen Fahrer bestraft und „zu Fußgängern“ gemacht werden. „Die meisten fahren aber vorausschauend, allein um nicht die eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen“, stellte der Experte klar. Diese Auffassung unterstützte auch Verkehrspädagoge Wolfgang Stern: „Niemand möchte einen Unfall verursachen.“ Ein Problem sei aber mangelnde Fahrpraxis und die fehlende Beherrschung der Maschine, zum Beispiel in engen Kurven. „Das muss trainiert werden“, forderte Stern. Das gelte ebenfalls für das richtige Bremsen mit ABS.

Reiner Brendicke, Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Motorrad, wies darauf hin, dass der DVR gemeinsam mit der Europäischen Vereinigung der Motorrad-Hersteller (ACEM – European Association of Motorcycle Manufacturers) ein neues Qualitätssiegel ins Leben gerufen habe. „Mit diesem Qualitätssiegel können Motorradfahrer hochwertige Schulungsprogramme und Trainings klar und einfach identifizieren, und zwar europaweit“, erläuterte er.

(DVR/ts)

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