Neue Motorradmodelle begeistern nicht nur durch immer mehr Leistung und Fahrdynamik. „Auch der Trend zu mehr Sicherheit ist ungebrochen“, sagt Gerhard Steiger, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control. So stieg der Anteil der Maschinen mit Antiblockiersystem ABS in den vergangenen sechs Jahren um 600 Prozent. „Mittlerweile hat jedes dritte in Europa produzierte Motorrad ein ABS an Bord“, so Steiger.
Einen wesentlichen Beitrag zu mehr Sicherheit auf dem Zweirad bietet die Motorrad-Stabilitätskontrolle MSC. Bosch hat das System Ende 2013 als erster und bislang einziger Zulieferer weltweit in Serie gebracht. „MSC bietet wie das ESP im Auto die derzeit bestmögliche Unterstützung – beim Beschleunigen und Bremsen, und dies erstmals auch in starker Schräglage“, erläutert Steiger.
Der Nutzen der Systeme ist durch Auswertungen der deutschen Unfalldatenbank GIDAS belegt. So kann bereits ABS ein Viertel aller Motorradunfälle mit Toten und Verletzten verhindern. MSC kann darüber hinaus zwei Drittel aller selbst verschuldeten Motorradunfälle in Kurven positiv beeinflussen.
Die Motorrad-Stabilitätskontrolle MSC basiert auf einem Bosch-ABS mit elektronischer Verbundbremsfunktion. Es genügt, dass der Fahrer eine der beiden Bremsen – wahlweise vorne oder hinten – betätigt. Das System schaltet die zweite Bremse automatisch zu, sodass an beiden Rädern die bestmögliche Bremskraft anliegt. Ein zusätzlicher Schräglagesensor misst die tatsächliche Neigung des Motorrads. Das System passt die elektronischen Regeleingriffe beim Bremsen und Beschleunigen blitzschnell an die momentane Fahrsituation an. Es unterstützt damit auch bestmöglich in Kurven. Das ist besonders wichtig, denn dort passiert nahezu jeder zweite Motorradunfall mit Todesfolge.
(cm)