Was in Deutschland der Wildunfall, ist in Australien der Zusammenstoß mit einem Känguru. Nach Angaben der australischen Verkehrsbehörde NRMA (National Roads & Motorists‘ Association) gibt es jedes Jahr mehr als 20.000 Kollisionen mit Kängurus auf Australiens Straßen. Dabei werden Versicherungskosten von mehr als 75 Millionen Australischen Dollar verursacht. Hinzu kommt der nicht detailliert bezifferbare Schaden durch schwere Verletzungen und Todesfälle.
Volvo entwickelt eine Erkennungstechnik, mit der das Risiko von Zusammenstößen von Fahrzeugen mit Kängurus reduziert oder verhindert werden soll. Ein Team von Volvo Sicherheitsexperten ist in das Australian Capital Territory rund um die Hauptstadt Canberra gereist, um das Verhalten der Tiere in der Nähe von Straßen zu filmen und zu studieren. Die hier gesammelten Daten werden für die Entwicklung des weltweit ersten Systems zur Känguru-Erkennung und Kollisionsvermeidung genutzt.
Zur Erkennung der Kängurus nutzen die Schweden einen Radarsensor im Kühlergrill und eine hochauflösende Kamera hinter der Windschutzscheibe. Bei der Technik handelt es sich um eine Weiterentwicklung des automatischen Notbremssystems mit Fußgänger- und Fahrradfahrerkennung, das Volvo auch in Deutschland anbietet. Es gibt aber einen wichtigen Unterschied: „Während die Volvo Fußgänger-Erkennung auf den Stadtverkehr ausgelegt ist, konzentriert sich unsere Känguru-Sicherheitsforschung auf Situationen bei Autobahntempo“, erläutert Martin Magnusson, Senior Safety Engineer bei Volvo Cars. „Kängurus sind unberechenbare Tiere, denen man nur schwer ausweichen kann, aber wir sind zuversichtlich, unsere Technik so verfeinern zu können, dass wir die Tiere erkennen und Kollisionen auf dem Highway vermeiden können.“
(Volvo/cm)