Mangelnde Aufmerksamkeit ist eine der Ursachen, die immer wieder zu Verkehrsunfällen führt. Eine wichtige Rolle spielt dabei das gute Hören. Und diesbezüglich sieht es bei Deutschlands Autofahrern gar nicht so rosig aus: Laut den Zahlen der Weltgesundheitsorganisation sind rund 13 Millionen Deutsche schwerhörig. Nur jeder fünfte von ihnen trägt ein Hörgerät.
Die Gefahr durch schlechtes Hören darf nicht unterschätzt werden. Autofahrer reagieren oft schon bei kleinsten Beeinträchtigungen des Gehörs mit einem unsicheren Fahrstil, sagt beispielsweise der Automobilclub von Deutschland (AvD). Lässt die Hörleistung nach, können Autofahrer häufig die Richtung, aus der ein Geräusch kommt, nicht richtig zuordnen. Dabei ist die akustische Verarbeitungsleistung beim Autofahren heutzutage anspruchsvoller denn je. In Sekundenschnelle muss auf Martinshörner, Hupen, das Radio, Navis oder Einparkhilfen reagiert werden. Die Aufmerksamkeit des Fahrers richtet sich also automatisch auf die Zuordnung der Geräusche. Dies geschehe bei schwacher Hörleistung zwangsläufig mit den Augen, sodass der Blick von der Fahrtrichtung abweicht, in vielen Fällen Vorbote für einen Unfall, wie der AvD beobachtet hat.
Ein kostenloser Hörtest liefert schnell und sicher eine fundierte Aussage über die individuelle Leistungsfähigkeit des Gehörs. Gemeinsam mit dem Hörgerätehersteller Oticon führt der AvD ab Februar eine Hör-Studie mit dem Titel „Besser hören, besser fahren“ durch. Bei dieser Studie können Autofahrer kostenlos Oticon-Hörgeräte testen. Zahlreiche Hörakustiker in Deutschland beteiligen sich an der Studie und passen die Hörgeräte individuell und kostenlos für die Teilnehmer an. Ihre Erfahrungen und Meinungen halten die Studienteilnehmer anschließend in Fragebögen fest. Die Hör-Experten von Oticon werten diese im Anschluss aus und nutzen das Feedback, um die Hörgeräte weiter zu optimieren.
(tom)