Die letzte große Studie zum Tempolimit auf deutschen Autobahnen wurde zwischen 1974 und 1977 durchgeführt. Seither haben sich Fahrzeugtechnik und Straßenbau seitdem deutlich weiterentwickelt. Damals kam heraus, dass die Einführung eines Tempolimits von 130 km/h die Zahl der Unfälle mit Personenschaden um etwa 10 Prozent und die Zahl der Getöteten oder Schwerverletzten um rund 20 Prozent verringerte.
Nach rund 50 Jahren hat nun eine Wissenschaftlerin der Ruhr-Universität Bochum erstmals neue belastbare Daten gesammelt. Sie zeigen, dass bei Tempo 120 die Unfälle mit Schwerverletzten um 26 Prozent, die Zahl der Verkehrstoten sogar um 35 Prozent gesenkt würden. Hochgerechnet auf alle bisher unbeschränkten Abschnitte auf bundesdeutschen Autobahnen würde ein Tempolimit von 120 km/h jährlich rund 53 tödliche Unfälle mit 58 Todesopfern, 649 schwere Unfälle mit etwa 904 Schwerverletzten sowie 801 leichte Unfälle mit etwa 1.375 Leichtverletzten verhindern.