Umfrage: Sorgen vor mangelnder Alltagstauglichkeit bremsen Durchbruch der E-Mobilität

05.12.2025 11:37 Uhr | Lesezeit: 3 min
Der Durchbruch bei der E-Mobilität lässt auf sich warten
Die Elektromobilität gilt als zentraler Baustein der Verkehrswende
© Foto: Getty Images/iStockphoto/Marcus Lindstrom

Repräsentative Umfrage im Auftrag des ACV zeigt deutliche Wahrnehmungsunterschiede zwischen E-Auto- und Verbrennerfahrern

Köln (ots) - Die Elektromobilität gilt als zentraler Baustein der Verkehrswende. Doch obwohl inzwischen knapp jeder fünfte Neuwagen in Deutschland rein elektrisch angetrieben ist, bleibt der große Durchbruch weiterhin aus. Um den Ursachen auf den Grund zu gehen, hat der ACV Automobil-Club Verkehr eine repräsentative Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut Civey in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Einen einzelnen Grund für den bislang schleppenden Hochlauf der Elektromobilität gibt es nicht - vielmehr greifen mehrere Faktoren ineinander. Gleichzeitig zeigt sich eine deutliche Meinungskluft zwischen E-Autofahrern und Nutzern von Verbrennerfahrzeugen.

Preis bleibt größte Hürde - Infrastruktur und Reichweite folgen

Knapp 30 Prozent der befragten Verbrennerfahrer nennen den hohen Anschaffungspreis als Hauptgrund gegen den Umstieg auf ein E-Auto. Weitere 16 Prozent äußern Sorgen hinsichtlich der Ladeinfrastruktur - wegen fehlender Lademöglichkeiten zu Hause oder mangelndem Vertrauen in das öffentliche Ladenetz. Rund 11 Prozent zweifeln an der ausreichenden Reichweite.

ACV Geschäftsführer Holger Küster ordnet die Ergebnisse ein: "Es gibt nicht den einen Grund, der Menschen vom Umstieg auf ein Elektroauto abhält. Entscheidend ist das Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Der Preis bleibt dabei zentral: Elektromobilität muss man sich nicht nur leisten wollen, sondern auch leisten können. Trotz sinkender Batteriepreise und wachsendem Wettbewerb sind viele Modelle für breite Käuferschichten noch immer zu teuer."

Alltagstauglichkeit: E-Autofahrer sind deutlich gelassener

Eine klare Zweiteilung zeigt sich bei der Einschätzung der Alltagstauglichkeit von Elektroautos. Während E-Autofahrer viele verbreitete Bedenken überwiegend für unbegründet halten, stehen sie bei Verbrennerfahrern weiterhin stark im Fokus. So befürchten knapp 68 Prozent der Verbrennerfahrer, mit einem Elektroauto mangels Lademöglichkeit liegenzubleiben - bei E-Autofahrern halten hingegen 63 Prozent diese Sorge für nicht gerechtfertigt. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Thema Reichweite: 65 Prozent der Verbrennerfahrer halten E-Autos für längere Strecken für ungeeignet, während 63 Prozent der E-Autofahrer dies verneinen.

ACV Geschäftsführer Holger Küster betont: "Die Umfrage zeigt deutlich: Die Skepsis gegenüber der Elektromobilität ist nach wie vor groß. Gleichzeitig wird erkennbar, dass sie für diejenigen, die bereits ein E-Auto nutzen, im Alltag überwiegend funktioniert. Diese Praxiserfahrung ist ein wichtiges Signal, denn sie macht sichtbar, dass viele Sorgen vor allem auf Unsicherheit und fehlender Vertrautheit beruhen. Umso mehr ist die Politik gefordert: Sie muss verlässliche und langfristige Rahmenbedingungen schaffen, Investitionen in Infrastruktur und Marktanreize stabil halten und klar zur Elektromobilität stehen. Nur so entsteht das Vertrauen, das für den Erfolg der Verkehrswende unerlässlich ist."


Die Umfrageergebnisse stellt der ACV über folgenden Link zur Verfügung: ACV Umfrage Elektromobilität



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