Innenspiegel-, Außenspiegel-, Schulterblick – wie wichtig eine sorgfältige Umschau im Straßenverkehr ist, lernen Fahrschüler ab dem ersten Tag am Steuer. Denn die mangelhafte Wahrnehmung der anderen Verkehrsteilnehmer ist ein hohes Unfallrisiko. Vor allem auf der Autobahn sind Fahrer mit Situationen konfrontiert, in denen andere Fahrzeuge übersehen werden können oder der Blick in den Spiegel vergessen wird. Dies kann lebensgefährlichen Konsequenzen haben. Diese Szenarien können mit Spurwechsel-Assistenten verhindert werden, denn diese warnen vor Verkehrsteilnehmern, die sich im toten Winkel befinden.
Mit dem Totwinkel-Assistent werden auch die Bereiche erfasst, die nicht von den Rückspiegeln abgedeckt werden. Mit Video-, Ultraschall- oder Nahbereichsradarsensoren erkennt das System, ob sich direkt neben oder weiter hinten auf der Nachbarspur ein Fahrzeug befindet. Der Assistent warnt den Autofahrer durch ein Leuchtsignal am Außenspiegel. Übersieht der Fahrer diesen Hinweis und blinkt zum Spurwechsel, ertönt ein Warnton und das Leuchtsignal blinkt. In einigen Fahrzeugmodellen reagiert das System zudem mit einem autonomen Brems- oder Lenkeingriff.
Die Überwachung des toten Winkels ist auch bei Lkw wichtig, besonders das Rechtsabbiegen ist gefährlich. Für das Jahr 2012 hat die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) errechnet, dass circa 640 Unfälle mit Personenschaden den toten Winkel als Ursache hatten und dabei 23 Radfahrer getötet wurden. Speziell für Lkw fordert der DVR deshalb die Entwicklung von Abbiege- beziehungsweise Totwinkelassistenten.
(stw)