Nach welchen Kriterien sollen autonom fahrende Autos in Zukunft entscheiden, wer bei einem Unfall sterben muss und wer weiter leben darf? Das wollten Forscher herausfinden und haben dazu eine weltweite Umfrage gestartet, von der Spiegel-Online berichtet. Es gehe dabei um „brisante Fragen“, wie einer der Wissenschaftler dem Nachrichtenmagazin gegenüber betont: „Was ist beispielsweise das geringere Übel: Wenn drei Erwachsene sterben oder zwei Kinder?“ Millionen Menschen machten mit und gaben ihre moralischen Vorstellungen preis. Die Ergebnisse wurden analysiert und im Fachmagazin Nature publiziert.
Tendenzen in den Aussagen der Teilnehmer
In der Umfrage wurden Unfallszenarien präsentiert – und die Testpersonen sollten entscheiden, wie diese ausgehen sollen. Mehr als 40 Millionen Entscheidungen flossen nach Angaben der Forscher in die Ergebnisse der Studie ein.
Grundsätzlich tendierten die meisten Menschen, die an der Umfrage mitmachten, dazu, möglichst viele Leben zu retten. „Alter, Geschlecht oder soziale Position spielen in diesen Fällen eine untergeordnete Rolle“, fasst Spiegel-Online zusammen.
Weitere Ergebnisse: Die Menschen hätten mehr Frauen als Männer gerettet und mehr Kinder als Alte. „Die Fitness hat dagegen kaum Auswirkungen auf die Entscheidung“, heißt es weiter. „Die soziale Stellung dagegen schon: Der Tod von Obdachlosen und Dieben wird häufiger in Kauf genommen als der von Ärzten.“
Außerdem konnten StVO-treue Bürger eher mit Gnade der Befragten rechnen als die, denen eine rote Ampel schon mal egal ist: „Menschen, die bei Rot über die Straße gelaufen sind, werden seltener gerettet als die, die sich korrekt verhalten haben.“
(tc)