Vor dem Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages haben erneut mehrere Experten Zweifel an den Einnahmeprognosen der Bundesregierung durch die Pkw-Maut geäußert. Das berichtet „Heute im Bundestag“. Befragt wurde unter anderem der Verkehrswissenschaftler Ralf Ratzenberger. Er geht „im besten Fall“ von einem Nullsummenspiel im ersten Jahr nach der Einführung aus, in den folgenden Jahren sei „in jedem Fall mit einem Verlust“ zu rechnen. Konkret prognostiziert er 71 Millionen Miese im ersten Jahr.
Dass Ratzenberger zu völlig anderen Ergebnissen als das Verkehrsministerium kommt, liegt an erheblichen Unterschieden bei den Einnahmeschätzungen durch ausländische Pkw. Das Ministerium rechnet mit 834 Millionen Euro, der Verkehrswissenschaftler mit 276 Millionen Euro. Unterstützung vor dem Haushaltsausschuss erhielt Ratzenberger von Professor Thorsten Beckers von der TU Berlin. Wie „Heute im Bundestag“ schreibt, nannte Beckers dessen Studie „fundiert und seriös“ – die Kalkulation des Verkehrsministerium hingegen sei „grob unplausibel“.
Dem widersprach Professor Wolfgang Schulz von der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Er hält die Annahmen des Ministeriums für plausibel und konservativ gerechnet. (tr)