„Den Autokonzernen dürfte es nicht gefallen“, urteilte Spiegel-Online (SPON) am Dienstagvormittag. Später meldeten andere deutsche Medien weitere Details zur überraschenden Einigung innerhalb der Großen Koalition - bei einem Thema, das seit Monaten Deutschlands Diesel-Fahrer bewegt: Wie geht es mit "unseren" Autos weiter?
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung (SZ) soll ein neuer Grenzwert eingeführt werden: Euro-4- und Euro-5-Diesel dürften demnach in Fahrverbotszonen fahren, wenn sie weniger als 270 Milligramm Stickoxid pro Kilometer auspusten. Die bisherige Grenze lag bei 180 Milligramm. Scheitern Autos an der neuen Grenze, erhalten Fahrzeughalter laut SZ "zwei altenative Angebote".
So soll es für Euro-4- und Euro-5-Diesel ein „Umtauschprogramm mit attraktiven Prämien“ geben, melden SZ und SPON übereinstimmend. Diese Rabattaktion soll zum einen den Wertverlust ausgleichen, zum anderen auch für Gebrauchtfahrzeuge gelten.
Außerdem sollen ältere Diesel-Autos mit SCR-Katalysatoren nachgerüstet werden, wenn diese „verfügbar und geeignet“ seien, den Stickoxid-Wert unter 270 Milligramm zu drücken. Derart ausgestattet, dürften die Diesel dann trotz Fahrverbot in die entsprechenden Innenstädte. „Bezahlen soll diese Nachrüstung der Hersteller“, schreibt SPON und bezieht sich dabei auf die im Kompromisstext formulierte Hoffnung der GroKo. Davon sollen Dieselfahrer, die ihr Fahrzeug nicht gegen einen Neuwagen eintauschen wollen, profitieren.
Zugutekommen sollen die Regelungen auch "Selbstständigen, die ihren Firmensitz in der Stadt haben und deswegen aus beruflichen Gründen in die Städte pendeln müssen", heißt es laut SZ im Papier, außerdem weiteren "Härtefällen" wie Pendlern, Handwerkern und Lieferanten.
(tc)