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Unfallzahlen: Tiefster Stand seit 70 Jahren, dennoch gibt es Kritik

14.07.2023 08:54 Uhr | Lesezeit: 1 min
Unfall
Die Unfallzahlen in Deutschland sind so niedrig wie seit fast 70 Jahren nicht, dennoch gibt es laut TÜV und DVR weiterhin viel zu tun in der Verkehrssicherheitsarbeit
© Foto: simonkr/E+

Im Jahr 2022 sind in Deutschland 2.788 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das waren 226 Getötete mehr als im Vorjahr. Statistisches Bundesamt (Destatis), TÜV und DVR ordnen die aktuellen Unfallzahlen ein. Dabei wird deutlich: Trotz aller Erfolge gibt es noch viel zu tun.

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Wie Destatis mitteilt, lag die Zahl der Verkehrstoten damit weiterhin unter der Marke von 3.000 Personen. Diese sei erstmals im Corona-Jahr 2020 unterschritten worden, als deutlich weniger Menschen unterwegs gewesen seien als in den Vorjahren. Die Zahl der bei Unfällen im Straßenverkehr verletzten Personen stieg laut Destatis im Jahr 2022 um zwölf Prozent auf 361.134 Verletzte. Dennoch sei, wie Destatis betont, die Zahl der Getöteten und Verletzten "auf einen der tiefsten Stände seit fast 70 Jahren gefallen". Durchschnittlich gab es aber trotzdem pro Tag 989 Verletzte und fast acht Todesopfer im Straßenverkehr.

TÜV-Verband: Rückgang der Zahlen stagnierte zuletzt

"In den vergangenen siebzig Jahren hat Deutschland in Sachen Verkehrssicherheit große Fortschritte gemacht", kommentiert Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität des TÜV-Verbands, die Zahlen. "Ein Beweis für die positive Entwicklung sind die im Vergleich zu den 1970er Jahren stark gesunkenen Zahlen der Verkehrsopfer. Doch allen Erfolgen zum Trotz stagnierte der Rückgang der Zahl der Verunglückten zuletzt. Darüber dürfen die positiven Unfallzahlen 2022 nicht hinwegtäuschen. Die Zahlen der Verkehrstoten war mit 2.788, ebenso wie die der Verletzten mit 361.134, unfassbar hoch. 2022 starben jeden Tag acht Personen bei Verkehrsunfällen auf deutschen Straßen, fast 1.000 Menschen wurden tagtäglich verletzt. Der Handlungsbedarf in Sachen Verkehrssicherheit ist hoch. Bund und Länder sind gefordert, den Straßenverkehr so sicher und fehlerverzeihend zu gestalten, dass schwere oder gar tödliche Unfälle vermieden werden. Insbesondere schwächere Verkehrsteilnehmer wie Kinder, Fußgänger und Radfahrende werden so geschützt.“

DVR: Radfahrer-Todesfälle seit 2000 fast verdoppelt

„Die gelungene Verkehrssicherheitsarbeit der vergangenen Jahrzehnte ist in erster Linie ein Erfolg für den motorisierten Verkehr" meint der DVR in einer Pressemitteilung. "Während die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten insgesamt auf ein Rekordtief gefallen ist, hat sich der Anteil der im Straßenverkehr tödlich verunglückten Radfahrerinnen und Radfahren seit dem Jahr 2000 fast verdoppelt. Wir fordern eine Modernisierung der Infrastruktur zugunsten der ungeschützten Verkehrsteilnehmenden, die eine enorme Auswirkung auf die sichere Teilnahme von Radfahrenden am Straßenverkehr mit sich bringen wird. Aber auch die Landstraße bereitet uns weiterhin große Sorgen, denn die Unfallschwere ist hier viel höher als auf anderen Straßenklassen: Knapp ein Viertel aller Unfälle im Jahr 2022 geschah auf Landstraßen, jedoch sind dort fast 60 Prozent aller Verkehrstoten zu beklagen. Landstraßen sind oft anders als Autobahnen aufgebaut. In der Regel gibt es keine bauliche Trennung vom Gegenverkehr. Eine Geschwindigkeitsreduzierung auf engen Landstraßen könnte daher einen positiven Einfluss auf die Verkehrssicherheit haben.“

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