Die Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen hat sich vorgenommen, noch in dieser Legislaturperiode einen Vorstoß für eine bessere Fahrlehrer-Ausbildung zu unternehmen, nachdem Anstöße dazu vor Jahren zum Erliegen gekommen sind. Das erklärte Winfried Herrmann, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion, am 16. September 2010 bei einer Podiumsdiskussion zum Abschluss des Symposiums „Fahranfängervorbereitung“ in Berlin. Herrmann, der auch den Verkehrsausschuss des Bundestages leitet, sagte weiter, dort würden nur selten Fragen der Fahrausbildung diskutiert. Herbert Behrens als Vertreter der Linken möchte ebenfalls ein größeres Augenmerk auf die Fahrschulausbildung und die Ausbildung der Fahrlehrer richten. Auch der Vertreter der FDP, Oliver Luksic, sprach sich dafür aus, mittel- bis langfristig die Fahrlehrer-Ausbildung zu verbessern und ein vernünftiges Qualitätsniveau zu schaffen. Man dürfe die geförderte Umschulung zum Fahrlehrer nicht nur unter Arbeitsmarkt-politischen Gesichtspunkten sehen. SPD-Sprecher Hans-Joachim Hacker möchte prüfen, ob bei der Einführung einer zweiten Phase der Fahrausbildung noch Möglichkeiten bestehen. Ob er damit eine freiwillige oder eine verpflichtende Lösung meint, erläuterte er nicht. Der Vertreter der CDU/CSU-Fraktion, Gero Storjohann sagte, eine verpflichtende zweite Phase der Fahrausbildung sei „hochpolitisch, teuer, nicht beliebt“ und ihr Zusatznutzen sei fraglich. „Freiwillig gerne, aber nicht verpflichtend“ sei die Devise seiner Fraktion. Das bezeichnete Dr.-Ing. Klaus Langwieder, der als Präsident der Deutschen Fahrlehrer-Akademie im Publikum saß als „nicht zielführend“. Langwieder wörtlich: „Wir werden nur weiter kommen, wenn wir nicht wie seit 20 Jahren auf freiwillige Lösungen setzen.“ Dem pflichtete Gerhard von Bressensdorf bei. „Wir sollten ehrlich miteinander umgehen und eines klar sehen: Verkehrssicherheit zum Nulltarif gibt es nicht“, erklärte der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände (BVF). „Bei internationalen Vergleichen sollte man im Übrigen immer berücksichtigen, dass Maßnahmen anderer Staaten für Fahranfänger auf unterschiedlichen Standards bei der Ausbildung aufbauen.“ Bei der Diskussion erneuerte Referent Peter Tschöpe, der 2. Stellvertretende Vorsitzende der BVF, seine Forderung, endlich die Zugangsvoraussetzungen für Fahrlehrer an ihre heute so anspruchsvollen Aufgaben anzupassen. (dif, 17.09.10)
Podiumsdiskussion: Anstöße für bessere Fahrlehrerausbildung

Bei einer Podiumsdiskussion zum Abschluss des Symposiums "Die Fahranfängerbetreuung auf dem Prüfstand" trafen Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen interessante Aussagen.