Der Frühling kommt, die Temperaturen steigen – es wird langsam wieder Zeit, die Winter- gegen Sommerreifen zu tauschen. Für viele Fahrschüler und -anfänger ist das Thema noch Neuland. Die Experten der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung geben Tipps, was sie bei Reifenkauf und Montage beachten sollten.
Qualität ist entscheidend
Beim Kauf sollte man auf Qualität achten, raten die Reifenexperten der GTÜ. Darauf kommt es an: optimales Handling, Bremsweg, Aquaplaning, Seitenführung, Rollwiderstand, Komfort, Geräusch und Verschleiß.
Auf Produktionsdatum achten
Beim Neukauf der Sommerreifen sollte man sich keine Ladenhüter andrehen lassen, heißt es seitens der GTÜ. Ein als neu angebotener Reifen sollte keinesfalls älter als drei Jahre sein. Da Reifen aufgrund chemischer und physikalischer Prozesse auch durch die bloße Lagerung altern, gilt die Regel: je jünger desto besser. Auch der Laie erkennt das an der sogenannten DOT-Nummer, die jeder Reifen an seiner Flanke trägt und dessen vier letzte Ziffern das Produktionsdatum verraten. Steht hier zum Beispiel „5015“, dann bedeutet dies, dass der Reifen in der 50. Kalenderwoche des Jahres 2015 gefertigt wurde.
Je mehr Profil desto besser
Sollen die Reifen vom letzten Sommer montiert werden, muss das Profil ausreichen. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Profiltiefe von mindestens 1,6 mm. Die GTÜ-Experten empfehlen jedoch aus Gründen der Verkehrssicherheit für Sommerreifen wenigstens 3 mm.
Bessere Reifen auf die Hinterachse
Bei der Montage darauf achten, dass die Reifen mit dem besseren Profil aus Sicherheitsgründen stets auf der Hinterachse montiert werden. Beim Tausch von hinten nach vorne die Reifen niemals von links nach rechts montieren. So ist gewährleistet, dass sogenannte laufrichtungsgebundende Reifen immer auf der richtigen Seite aufgezogen bleiben. Durch das Tauschen werden die Reifen gleichmäßiger abgenutzt und können bei Bedarf alle vier auf einmal durch neueste Produkte ersetzt werden.
Räder wuchten lassen
Neue Reifen werden in der Fachwerkstatt niemals ohne Auswuchten montiert. Die GTÜ empfiehlt diese Maßnahme in regelmäßigen Abständen auch bei gebrauchten Pneus. Denn im Laufe der Zeit können Unwuchten entstehen, etwa beim Überfahren von Bordsteinkanten. Das macht sich schlimmstenfalls durch ein „flatterndes“ Lenkrad oder ungewohnte Fahrzeugvibrationen insbesondere zwischen Tempo 80 und 120 bemerkbar. Es führt aber in der Regel auch zu ungleichmäßigem Reifenabrieb und damit einhergehend höherem Verschleiß an Reifen und Fahrwerk.
Kontrolle ist wichtig
Die GTÜ-Experten raten dazu, sich die gebrauchten Sommerpneus vor der Montage genau anzusehen. Sind Lauffläche und Flanken unverletzt? Unregelmäßig abradierte Reifen deuten auf defekte Stoßdämpfer, eine falsche (aber meist nachjustierbare) Fahrwerksgeometrie, zu niedrigen Fülldruck oder eine Unwucht der Reifen hin.
Mit richtigem Drehmoment anziehen
Zudem sollte man sich vergewissern, dass bei der Rädermontage die Radschrauben mit dem vom Hersteller vorgeschriebenen Drehmoment angezogen werden (steht in der Betriebsanleitung). Dazu benötigt man neben dem normalen Radkreuz einen Drehmomentschlüssel, der die Kontrolle des Anzugsdrehmoments ermöglicht. Zu wenig ist da genauso schädlich wie zu viel. In beiden Fällen können sich nämlich die Radschrauben lösen. Bei zu stark angezogenen Radschrauben werden unter Umständen die selbstsichernden Materialeigenschaften aus der Verbindung Felge/Radschraube in Mitleidenschaft gezogen.
Korrekter Druck spart Sprit
Unmittelbar nach der Montage sollte man für den richtigen Reifenfülldruck sorgen (steht in der Betriebsanleitung oder im Tankdeckel respektive im Einstieg der Fahrertür). Wichtig auch: den korrekten Luftdruck des Reserverads – sofern vorhanden – prüfen, damit es im Ernstfall tatsächlich einsatzbereit ist.
(ts)