Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) wird am 16. Mai in mehreren Städten stille Gedenkfahrten organisieren, um an die 383 Radfahrer zu erinnern, die 2017 ums Leben gekommen sind. Damit fordert der ADFC die Städte Aachen, Berlin, Bonn, Köln, Leipzig, München, Oldenburg und Wiesbaden auf, "dem Fahrrad mehr Platz einzuräumen und Kreuzungen nach niederländischem Vorbild für Radfahrer sicherer umzubauen". Außerdem müssten Radfahrer und Fußgänger durch aktive Bordelektronik in Lkw und Pkw besser geschützt werden.
ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: "Abbiegende Kraftfahrzeuge sind Unfall- und Todesrisiko Nummer eins für Radfahrende." Das liege daran, dass die Städte so gebaut seien, dass Autos generell Vorfahrt hätten. "Der Radverkehr hat aber zugenommen, die Menschen wollen häufiger das Rad nehmen – Rad-Infrastruktur und Regeln sind aber nicht mitgewachsen. Die Städte müssen jetzt so umgebaut werden, dass alle sicher und komfortabel zum Ziel kommen können, egal mit welchem Verkehrsmittel", fordert Stork.
Dafür benötige der Radverkehr zuvorderst mehr gesicherten Platz. Auch müsse das Radwegenetz durchgängig und intuitiv verständlich sein. An verkehrsreichen Knotenpunkten brauche es sogar physische Barrieren, um Radfahrer von Auto- und Schwerlastverkehr zu trennen.
(ms)