Welcher Fahrlehrer und welcher Prüfer lassen eigentlich während der praktsichen Fahrerlaubnisprüfung vor einem Café einparken und verschwinden ohne ein Wort für geschlagene 30 Minuten in das Café, während der Prüfling nervös im Auto auf die Fortsetzung seiner Prüfung wartet? So richtig kann ich mir nicht vorstellen, dass stimmt, was ich eben in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung gelesen habe. Vielleicht erinnert sich ja noch ein Fahrlehrer an die Autorin - sie heißt Johanna Adorján und scheint ihre Fahrausbildung in Bayern gemacht zu haben.
Aber was mich viel mehr stört: Sie schreibt, sie stellt sich Fahrlehrer als den "schlimmsten Beruf überhaupt" vor. "Immer nur mit Menschen zu tun zu haben, die schlecht riechen, was sie in einer Situation, die sie nicht perfekt beherrschen, mit 18, 19 Jahren unweigerlich tun. Überhaupt, dauernd im Auto zu sitzen. Auf dem Beifahrersitz. Immer dieselben Straßen rauf- und runtergefahren zu werden", schreibt sie und: "Sich während der Arbeit zu Tode zu langweilen, dabei aber jede Sekunde hochkonzentriert sein zu müssen, denn es kann ja bei jedem Spurwechsel, bei jeder grünen Ampelphase eine unerwartete menschliche Fehlleistung passieren, die nur ein abrupter Bremseinsatz vom Nebensitz aus gerade noch korrigieren kann."
Das trifft den Fahrlehrerberuf, der wirklich ein wunderbarer Beruf ist, nicht im Mindesten! Und es hinterlässt einen schalen Nachgeschmack bei jedem, der sich für den Fahrlehrerberuf interessiert. Vielleicht sollte jeder Fahrlehrer sich ein paar Minuten Zeit nehmen und an die Süddeutsche schreiben, wie der Fahrlehrerberuf wirklich ist - mit der Bitte, das auch zu veröffentlichen, um das Bild in der Öffentlichkeit wieder geradezurücken.
Der Artikel ist abrufbar unter:
http://www.sueddeutsche.de/leben/kolumne-maenner-aktuell-heute-sepp-1.3905114
(bub)