Für den Fall, dass Autofahrer aus Unaufmerksamkeit nicht auf von hinten herannahende Radfahrer achten, hat die Autoindustrie Sensorensysteme entwickelt, die Dooring-Unfälle verhindern sollen. Zwei davon hat der ADAC getestet – und für sinnvoll befunden. Das Goslar Institut fasst den ADAC-Test in einer Pressemitteilung zusammen.
Zwei Hersteller, zwei Systeme
Beide Systeme hätten gut funktioniert – so wie vom Hersteller beschrieben, urteilt der Verkehrsclub. Bei Mercedes würden die Insassen beim Öffnen der Türe audiovisuell gewarnt, durch einen Alarmton und Blinken im Außenspiegel.
Im Audi wiederum verzögere ein elektronischer Schließmechanismus die Öffnung der Türe um eine knappe Sekunde. Zusätzlich erscheine im Außenspiegel ein Dauerlicht, berichtet der ADAC, außerdem blinke es im Außenspiegel, wenn die Tür geöffnet werde. Einen Warnton gebe es bei Audi nicht.
Einschränkungen der Sensorik möglich
Eine Einschränkung macht der Verkehrsclub allerdings: Wenn ein hinter dem Fahrzeug geparktes Auto die Sensorik einschränke, so heißt es, würden beide Systeme beeinträchtigt. Dennoch hält der ADAC Ausstiegswarner für sinnvolle Systeme, um Dooring-Unfälle zu vermeiden. Zudem sei in vielen Fahrzeugen die nötige Sensorik bereits verbaut, fügen die Experten des Clubs hinzu. So könne der Ausstiegswarner mit wenig Aufwand „einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit“ leisten – auch im Hinblick auf E-Scooter, die einen längeren Bremsweg haben als Radfahrer.
"Holländischer Griff" als Alternative
Eine andere, hilfreiche Methode gegen Dooring-Kollisionen ist der „holländische Griff“, erinntert das Goslar Institut. Dabei wird die die Autotür mit der weiter entfernten Hand geöffnet – also die rechte Hand für die Fahrertür und die linke auf der Beifahrerseite. Dadurch dreht sich der Oberkörper automatisch zur Seite und leitet so ansatzweise den Schulterblick ein.
(tc)