Zernagte Schläuche, gefledderte Dämmmatten und durchtrennte Zündkabel – das sind die Spuren, die Marder gerne hinterlassen. „Mit ein paar Maßnahmen lässt sich das Risiko jedoch zumindest einschränken“, sagt Eberhard Lang von TÜV SÜD. Und verweist gleichzeitig einige verbreitete „gute Tipps“ ins Reich der Märchen.
Wie: Ein wirksames Mittel, das Eindringen in den Motorraum zu verhindern, ist Maschendraht-Gitter unter dem Auto. So etwas mögen die sensiblen Pfoten des Marders nicht besonders und der meidet die Fläche deshalb. Das Geflecht verwirrt ihn für ein paar Monate. Dann ist die Brunftzeit (März bis Juni) vorbei und man sollte das Gitter nicht mehr dauerhaft einsetzen. Sonst gewöhnen sich die recht intelligenten Tiere daran.
Wo: Das Risiko eines Schadens steigt deutlich, wenn das Auto nachts öfter in verschiedenen Marderrevieren parkt. Riecht der „Platzhirsch“ die Spuren eines fremden Artgenossen in „seinem“ Motorraum, randaliert er besonders heftig. „Dagegen hilft eine häufige Motorwäsche“, sagt Lang. Sie beseitige die Geruchsspuren der Tiere. Der Experte rät aber, diese Reinigung Profis zu überlassen, da Hochdruck-Wäsche an falschen Stellen ebenfalls Schäden anrichten kann.
Was tun: Wenn der Marder erkennbar zugeschlagen hat, sollte man auf keinen Fall einfach losfahren. Zeigt ein Blick in den Motorraum, dass nicht nur beispielsweise Dämmmaterial betroffen ist, sollte zunächst ein Pannendienst befragt werden. Sind beispielsweise Kühlerschläuche beschädigt, kann es zu Überhitzung des Motors mit schlimmen Folgen kommen.
Was nicht: An Tankstellen und Stammtischen kursieren noch mehr Tipps gegen den Marderbiss in die „Eingeweide“ des Autos. Ein Säckchen mit Hundehaaren, Urinsteine oder gar Harn selbst, tickende Wecker oder Lichter im Motorraum sollen die rüden Methoden der Marder unterbinden. „Das ist alles recht zweifelhaft“, meint Eberhard Lang von TÜV SÜD mit Verweis auf wissenschaftliche Studien. Auch seien die Marder nicht an Automaterialien als Nahrung interessiert.
(TÜV Süd/cm)