Straßennamen zu vergeben ist laut ADAC eine Angelegenheit der Gemeinden. In größeren Städten beschäftigen sich die Bezirksvertretungen damit. Auch die Bürger können sich an der Namensvergabe zu beteiligen – ein Vorschlag an das Rathaus genügt.
Die Straßennamen würden bereits bei der Erstellung der Bebauungspläne durch die Gemeinden bestimmt. Diese Prozedere unterliege „gewissen Grundsätzen“: So sollten Straßennamen vor allem der Orientierung dienen. Die Namen „Seestraße“ oder „Uferweg“ würden beispielsweise die Nähe zu einem Gewässer verraten.
Promis als Namensgeber
Bedeutende lokale, regionale oder nationale Persönlichkeiten mutieren nach ihrem Tod oft zum „Taufpaten“ einer Straße. In der Regel geschieht das posthum, aber manche Stadt geht auch andere Wege: Geislingen an der Steige etwa. Dort gibt es einen Jürgen-Klinsmann-Weg, wie der ADAC feststellt.
Straßennamen seien oft ein „Spiegelbild aktuellen Zeitgeschehens“. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sei vielerorts Kaiser Wilhelm als Straßenname verbannt und durch Reichspräsident Hindenburg ersetzt worden. Auch dieser wurde im Lauf der Geschichte kritisch beäugt. Viele Straßennamen werden deshalb historisch untersucht, um politisch nicht ins Fettnäpfchen zu treten.
Dortmunds Spannerweg
Trotz vieler Wahlmöglichkeiten heißen in Deutschland viele Straßen gleich: „Am häufigsten kommt die Hauptstraße vor, gefolgt von der Schul- und der Gartenstraße. Auch die Namen deutscher Klassiker wie Schiller und Goethe sind ungebrochen beliebt“, teilt der ADAC mit. In manchen Gemeinden gebe es aber auch skurrile Straßennamen: So verlaufe in Duisburg die „Mafia-Straße“, in Norderstedt die „Beamtenlaufbahn“, in Köln „Unter Fettenhennen“ - und in Dortmund gebe es den „Spannerweg“.
(tc)