Vorsicht auf Landstraßen! Das gilt ganz besonders, wenn sie durch Waldstücke führen oder von Alleebäumen gesäumt sind. Denn im Herbst und Winter erhöhen Nässe, glitschiges Laub und andere Beläge auf der Straße die Unfallgefahr.
Wo Alleen in Deutschland zum Straßenbild gehören, wie beispielsweise in Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern, versuchen die Behörden, durch Schutzplanken und Tempolimits einen Aufprall zu verhindern. Beides sind erfolgreiche Maßnahmen gegen Baumunfälle.
Eine Studie der Unfallforscher der Versicherer (UdV) hat dies bereits 2014 erkannt: Bei 1.000 Unfällen, bei denen Menschen durch das Abkommen von der Fahrbahn verletzt werden, kommen bei Bäumen am Fahrbahnrand derzeit 59 Menschen ums Leben. Ohne Bäume sind es nur 21, bei Schutzplanken 36 Verkehrsteilnehmer. Man kann daraus ableiten, dass jedes Jahr mindestens circa 250 Menschen mehr einen Unfall auf Landstraßen überleben könnten, wenn es keine ungeschützten Bäume am Fahrbahnrand mehr gäbe. 2015 starben insgesamt über 500 Menschen bei Baumunfällen.
Neubepflanzungen im kritischen Bereich unterlassen
Die DVW mahnt dabei, dass es kontraproduktiv sei, ohne Notwendigkeit neue Alleen anzulegen, wo es bisher keinen Baumbestand gab. Neuanpflanzungen innerhalb des kritischen Bereichs - dieser beträgt meistens 7,5 Meter vom Fahrbahnrand - sind zu unterlassen. Die DVW fordert zudem, bereits vorhandenen Baumbestand innerhalb dieser kritischen Zone durch passive Schutzeinrichtungen abzuschirmen – oder falls notwendig, zu entfernen.
Autofahrern selbst wird empfohlen, bereits vorhandene technische Assistenzsysteme zu nutzen, durch die ein Verlust der Fahrzeugkontrolle seltener auftreten kann, beispielsweise durch ESP und einen Spurhalteassistenten.
(tc)