2.700 Verletzte und 17 Tote gab es laut Dekra alleine im Jahr 2017 im Bereich von Baustellen. Dort sei das Unfallrisiko höher als auf freier Strecke, warnt die Sachverständigenorganisation, zudem kämen Streifkollisionen bei schmalen Fahrstreifen nicht selten vor. Gar nicht miteingerechnet in die obigen Zahlen seien „Folgeunfälle im Zulauf der Baustellen“.
Die Ratschläge der Dekra: „Ab dem ersten Baustellenhinweis hoch konzentriert fahren und sich von nichts ablenken lassen“. Rolle der Verkehr auf allen Fahrstreifen mit ähnlicher Geschwindigkeit sei es besser, auf Überholmanöver zu verzichten und im gleichen Tempo versetzt zu fahren. „Wer sich nicht sicher fühlt, bleibt am besten ganz auf dem breiteren rechten Streifen“, lautet ein weiterer praktischer Tipp.
„Verschwenkt“ durch die Baustelle – und in den Unfall
Unfälle würden sich oft an Überleitungen auf die Gegenfahrbahn ereignen und an „Verschwenkungen der Fahrstreifen“. Hier bestehe ein erhöhtes Risiko, auf andere Fahrzeuge aufzufahren, von der Fahrbahn abzukommen oder ein anderes Fahrzeug zu streifen. Die Dekra rät davon ab, in diesen Bereichen „in letzter Sekunde“ zu überholen, weil die Sicherheitsabstände beim Wiedereinscheren damit einschränkt würden. Vielmehr empfehle es sich, das Reißverschlussverfahren am Ende anzuwenden, um sich leicht einzufädeln.
In Baustellen drohen nach Angaben der Dekra auch Gefahren durch die Größe neuer Fahrzeuge. Für einen SUV zum Beispiel kann es auf einem schmalen linken Fahrstreifen schon mal eng werden – und dadurch auch für den Fahrer auf dem benachbarten rechten Fahrstreifen. Die Breitenbegrenzung von zwei Meter bis 2,20 Meter werde bereits von einigen Kleinwagen überschritten, teilt der Dekra mit. Das könne durchaus „zu einer etwas höheren Teilschuld“ führen, wenn ein Fahrstreifen unzulässig benutzt werde.
(ab/tc)