Die Analyse der vorläufigen Messdaten der Länder und des UBA zeigt, dass die Anzahl der Kommunen mit Grenzwertüberschreitungen abgenommen hat. Waren es 2016 nach Angaben der Behörde noch 90, mussten im vergangenen Jahr „nur“ noch 70 Gebietskörperschaften erhöhte Werte verkünden.
Diesel-Autos als Grenzwertsprenger
Dennoch bleibt die Situation bedenklich: Der Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter sei an etwa 46 Prozent der Messstationen überschritten worden. Mehr als 45 Mikrogramm pro Kubikmeter wurden an zwei Drittel dieser Stationen gemessen.
Dafür verantwortlich sind nach Ansicht der UBA vor allem Diesel-Autos. Um deren Schadstoffausstoß zu minimieren, würden Software-Updates und Umtauschprämien nicht ausreichen, meint UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. „Wir brauchen dringend die Hardware-Nachrüstung der Autos und leichten Nutzfahrzeuge. Nur so können wir die Gesundheitsbelastungen durch Stickstoffoxide schnell und vor allem dauerhaft senken.“
ADAC: Hersteller und Städte in der Pflicht
Nach Ansicht von ADAC-Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker sei man „auf dem richtigen Weg“, um zum Beispiel Fahrverbote zu vermeiden. Noch mehr könnten die Automobilhersteller tun, findet er, etwa mehr Pkw mit der Abgasnorm 6d Temp zu bauen. Die Hersteller sollten außerdem freiwillige Software-Updates garantieren und auch Hardware-Nachrüstungen gewährleisten. „Wer seinen Diesel-Pkw sauberer machen möchte, muss als Autofahrer alle wirksamen Optionen nutzen können“, sagt Becker
Der ADAC sieht aber auch die Städte in der Pflicht. Diese müssten aktiver werden, etwa mit Maßnahmen zur „Verkehrsverflüssigung“ und mit der Umrüstung des City-Flottenverkehrs auf umweltfreundliche Antriebe.
(tc)