„Wenn die Zahl der Todesfälle im Straßenverkehr in Deutschland weiter sinken soll, dann müssen wir über angemessene Geschwindigkeiten auf Landstraßen reden.“ Diese Forderung hat Walter Eichendorf, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) erhoben. Die neue Regelung in Frankreich mit einer Absenkung des Tempolimits auf 80 km/h begrüßt der DVR. „Auch in Deutschland kommen die meisten Verkehrsteilnehmer bei Unfällen auf Landstraßen ums Leben“, so Eichendorf.
Der Vorstand des DVR hatte schon im Jahr 2014 beschlossen, aufgrund der hohen Anzahl an Verkehrsopfern auf Landstraßen die Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen mit einer Fahrbahnbreite von bis zu sechs Metern auf 80 km/h zu senken.
Auch der Verkehrsgerichtstag 2015 hatte empfohlen, die Regelgeschwindigkeit auf Landstraßen für Pkw und Lkw auf Tempo 80 festzulegen, um die Zahl der Unfälle auf Landstraßen zu senken. Damit wäre die Höchstgeschwindigkeit für Autos herabgesetzt und für Lastwagen erhöht worden.
Aus der Politik kommen unterschiedliche Stimmen. Während etwa der SPD-Verkehrspolitiker Martin Burkert eine Nachahmung des französischen Vorstoßes bei Landstraßen bis zu sechs Metern Breite empfahl, lehnte der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ulrich Lange, ein solches Limit ab. „Generelle Tempolimits auf Landstraßen sind nicht der richtige Weg“, sagte Lange. (tr)